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Nabeul

Tunesisches Nest an der Küste bei Hammamet. Die Tourismusindustrie stellte dort schon vor Jahren Urlaubsbunker in die Küstensteppe, um an der Reiselust der Europäer mitzuverdienen. Trotz Vorbehalten gegen "Badeurlaube" ließ ich mich überreden und brachte dort zwei Wochen zu. Am Strand wars fad und heiß, die einzigen echten Abwechslungen waren einige Ausflüge in den Ort, zum Beispeiel auf den Kamelmarkt, nach Kairouan und nach Tunis.

Nachtigal, Chutes de

die nach dem deutschen Afrikaforscher Nachtigal benannten Wasserfälle liegen einige Kilometer hinter Obala, was immer das bedeuten mag. War die Straße in Obala schon voller Schlaglöcher, ging es dann im Wald erst richtig los. Eine Piste, die nur aus tiefen Längs- und kleinen Querrillen bestand, sodaß das arme Auto aus den Vibrationen gar nicht mehr herauskam.

Das war denn auch der Grund, warum wir die Wasserfälle nicht erleben konnten, denn Christine und Monika wurde durch die Schüttlerei und mein konstantes Schlangenlinien-Fahren so schlecht, daß wir abbrechen mußten.

Nanning

ist die Provinzhauptstadt von Guangxi. Außer einem taoistischen Tempel und einer Tropfsteinhöhle wurde uns hier nichts gezeigt. Irgendwie schien die Stadt in die Reise eingeschoben worden zu sein. Mit der üblichen geraumen Verspätung mit dem Flieger von Kunming angereist, am nächsten Tag dann durch grüne Reisfelder nach Guilin.

Nur das Hotel war eine Wucht; so stell ich mir die Unterkünfte der französischen Kolonialmacht zu den alten Zeiten vor. Das Zimmer war in Wirklichkeit eine Suite, mit riesigen Himmelbetten mit Moskitonetzen, einem Badezimmer, das allein größer war als viele Hotelzimmer und einer Art Fernsehraum noch dazu.

Narinder

war ein sehr kommunikationsfreudiger Sikh, mit dem wir in Chandigarh zusammentrafen.

Naschmarkt

poetisch und auf Paris verweisend könnte man diesen Markt als Bauch von Wien bezeichnen, aber das wäre denn doch üebertrieben.
Allerdings sind hier mehr Facetten eines orientalischen Bazars zu finden, als auch vielen aderen Märkten und das nicht nur weil es so viele türkische und chinesische Standeln gibt.

Am oberen Ende des Naschmarktes, bei der Kettenbrückengasse, sind einige hervorragende Beispiele Wiener Jugenstils zu sehen, vor allem die zwei Häuser von Otto Wagner und auch das Gebäude des Marktamtes ist reiner Jugendstil, wie die Keramik über dem Tor ausweist.

Nashville

gilt als die Welthauptstadt der Country-Music. Wieso das so ist, weiß wahrscheinlich kein Mensch mehr, aber heute leben tausende Menschen von dieser Megaindustrie. In der Grand Ole Opry an Nashville Peripherie finden täglich Veranstaltungen statt, die TV-Übertragungen waren so erfolgreich, daß das Unternehmen heute ein eigene Kabelnetzwerk und Satelliten-Kanäle unterhält. Da so eine medienwirksame Attraktion nicht ohne die heute übliche Selbststilisierung auskommt, wurde daraus Opryland - die Manager mußten sich einfach mit Disneyland messen.

Mich begeistert das nicht so sehr wie viele andere Menschen - ich mag die kommerzielle, weinerliche Country-Music nicht so sehr.

Sozusagen gleich ums Eck - nach amerikanischen Verhältnissen - nur wenige Autominuten von der Grand Ole Opry entfernt, liegt das Opryland Hotel.

Nasi

ist eines der Wörter, die es in Bahasa Indonesia für Reis gibt. Nasi ist der gekochte, eßfertige Reis und wie das Wort Fan im chinesischen ein Synonym für Nahrung.

Nat

Die Einwohner von Myanmar, zwar oberflächlich stark im Buddhismus verankert, haben sich große Reste animistischen und schamanischen Glaubens bewahrt.
So haben die Nats - Naturgeister, deren genauere Definition dem Fremdlich aus verständlichen Gründen verwehrt werden, ihren festen Platz im Pantheon myanmarischer Religion.
Die Nats werden oft als boshaft gesehen, was ihre Verehrung in vielen Schreinen plausibel macht.

Mt. Popa

Nathan Road

durchquert Kowloon vom Hafen, wo die Star Ferry nach Victoria ablegt, bis zu den nördlichen Ausläufern der Stadt, vorbei an der Walled City bis zur Ringautobahn, die so etwas wie eine Grenze der Besiedelung bietet.

In der Mitte der Nathan Road bedarf es einiger Phantasie, sich die Bevölkerungsdichte, in der die Menschen hier leben, vorzustellen. Wie Säulen ragen hier die abgewohnten Hochhäuser in den Himmel, die Balkone und Fenster von Eisengittern, Schlingpflanzen und trocknender Wäsche verdeckt. Angeblich wohnen hier pro m2 Boden 25 und mehr Menschen zusammengepfercht. Und noch einige Kilometer aufwärts verdunkelt sich die Straßenschlucht alle paar Minuten unter dumpfem Dröhnen, als ob ein Gewitter in Sekundenschnelle heraufzöge. Es landet der nächste Jumbo-Jet und donnert nur wenige Dutzend Meter über die Hausdächer der engen Landebahn entgegen.

Nationalpark

ist eine nette Einrichtung, die zumindest guten Willen ausdrücken soll. Wenn es sich um unbewohnte und wirtschaftlich uninteressante Gegenden handelt, ist die Errichtung eines NP ja keine große Sache; auf welche Schwierigkeiten das in anderen Fällen stoßen kann, wurde sogar uns ach so braven und naturbewußten Österreichern klargemacht, als der NP Hohe Tauern gegen den Widerstand einiger Landwirte, die zu recht um ihre Almbetriebe fürchteten errichtet werden sollte.
Immerhin gibt es mittlerweile schon weltweit Nationalparks, die letzten Endes doch Landschaften und die darin lebenden Tiere ein wenig schützen, auch wenn in vielen Fällen die Biotope dann durch wirtschaftlichen Druck so klein oder fest abgegrenzt sind, daß die ökologischen Mechanismen nicht mehr funktionieren können.
Was nützt den wilden Elefanten im Süden von
Sri Lanka ihr Nationalpark, wenn der so klein ist, daß sie bei jedem nächtlichen Ausflug seine Grenzen überschreiten und sich den Zorn der Bauern eintreten, die verständlicherweise ihre Ernte auch selber ernten und nicht den Dickhäutern überlassen wollen.
Im Dreiländereck
Kamerun, Tchad, Zentralafrikanische Republik gibt es eine ähnliche, noch fatalere Situation; im dortigen NP herrscht, der Sahelzone entsprechend, oft starke Dürre. Um die Tiere auch im Park zu halten und sie dort am Leben zu halten, wurden künstliche Wasserstellen eingerichtet. Jetzt sind die Elefanten nicht mehr gezwungen, wegen Wassermangels zu wandern und bleiben da - haben aber nichts zu fressen, da die Steppe in der Trockenzeit zu wenig bietet. Also treten sie alle Bäume um, bei denen das gelingt und fressen die Rinde und die dünnen Zweige. In 20 Jahren wird es dort keinen Baum mehr geben ... und was wird dann aus den Elefanten ?
Wahrscheinlich ließe sich diese Liste beliebig lang fortsetzen - allein es hat keinen Sinn; der Mensch breitet sich epedemieartig auf diesem Planeten aus und wird nicht ruhen, bis nicht der letzte m2 betoniert oder zur Nahrungsmittelproduktion gewidmet sein wird.

Nebel

fällt jeden Tag kurz nach Mittag in den Bergen Balis und Javas. Kein Wunder, daß hier Farne und Orchideen wie Unkraut wachsen. Jeder größere Baum trägt dicke Pelze sekundären Pflanzenwuchses auf seinen Ästen. Autofahren ist allerdings nach Einbruch der Dunkelheit kein Vergnügen mehr und ich erinnere mich noch genau, wie ich in Candidasa entlang der Mittellinie (so vorhanden) dahinschlich, bis wir ein Lokal für ein Abendessen fanden.

Nebelwald

eine Spezialität des Tropengürtels - Nebelwälder gibts natürlich in Südamerika, aber auch in Südostasien (z.B in Malaysia und Indonesien), aber auch in der Nordwestecke der USA.

Manche Nebelwälder sind fast den ganzen Tag in Wolken gehüllt, da ist es dann feucht wie in einer Waschküche und alles ist dicht mit Moosen und Flechten überwachsen, andere wieder sind tagsüber sonnenbeschienen, aber gegen Abend ziehen dann Wolken aus den Tälern herauf und befeuchten den Wald in der Nacht. Ein erstaunliches Detail sind die Unterschiede im Mikroklima und die daraus resultierenden Bewuchsformen. An vielen Stellen sind so gut wie keine Epiphyten in den Wäldern zu finden, nur die härtesten Tillandsien konnen hier durch, weil der Hang zu sehr der Sonne ausgesetzt ist und deshalb tagsüber zu sehr austrocknet. Dies ist jedoch meist ein lokales Phänomen, denn 100 m tiefer in Wald kann dann plötzlich eine kühlere Brise zu spüren sein, die Hangform ändert sich hier leicht und feuchte Luft wird in den Wald gedrückt. Das bedeutet aber auch dichten Epiphytenbewuchs, der sich oft auf wenigen Metern einstellt.

In den Nebelwäldern ist es nicht so drückend schwül wie in einem Regenwald, aber Flora und Fauna sind auch nicht schlecht vertreten. Vor allem epiphytische Bromelien (in Südamerika) und Orchideen sind hier zu finden.

Negombo

liegt so an die 30 km nörlich von Colombo an der Westküste von Sri Lanka und wird mehr und mehr zum Zielort von Pauschalreisenden.

Wir fuhren mit der Lokalbahn nach Negombo, mit einem hüpfenden Zug - die Schienen waren schon so ausgeschlagen, daß der Djungelexpreß zeitweilig nur im Schritt fuhr. 1.5 Stunden für 20 Meilen, dafür kostete der Spaß in der 3. Klasse 1/70 Rupies, das waren ca 3.- ÖS.

Damals, 1977, waren wir als Touristen immer wieder Sensationen für die Kinder, die am Strand herumliefen. Weniger, weil wir um Kugelschreiber anbettelbar waren, sondern wegen unserer Hautfarbe und überhaupt. Die allergrößte Verwunderung löste damals aus, daß Dieter und ich Ohrflinserln trugen und Ilona, Dieters Frau keine Ohrringe. Und das in einer Gegend, wo viele Frauen ihre Mitgift und den Familienreichtum in Form goldenen Ohrschmuckes mit sich herumtragen.

Nelken

genauer gesagt Gewürznelken, waren einer der Gründe warum sich die Portugiesen, Spanier, Engländer und Holländer so um das indonesische Archipel rissen.

Der ehemalige Exportschlager der Inseln muß heute bereits importiert werden, weil die einheimische Produktion nicht ausreicht, um den Nelkenbedarf der Kretek-Fabrikation zu stillen.

Bei der Fahrt von Singaraja zurück nach Kuta konnten wir neben der Straße Nelkenbäume sehen. Immergrüne Bäume mit dunkelgrünen, ledrigen Blättern.

Nepal

ist in den letzten Jahres des alten Jahrtausends immer mehr in Mode gekommen als exotische Destination.
War das kleine Königreich im Himalaya schon lange ein Muß für die ernsthaftesten Bergsteiger, die unbedingt in die tödliche Höhe der 8000er wollten, hat der neue internationale Ferntourismus manche Destination in den Zugriff interessierter Hausmasta gerückt...
Ich weiß, das klingt überheblich, aber je leichter und problemloser es ist, in eine Gegend zu gelangen, die so verschieden von all dem ist, was man kenn und erwarten kann, umso leichtfertiger gehen die Menschen mit dem Geschenk des Reisens und den Begegnungen mit anderen Ländern, Kulturen und Menschen um...

Mittlerweile fast international bekannt als Markenzeichen für Nepal sind die Buddha-Augen, die von der großen Stupa des Swayambunath-Schreins über das Kathmandu-Valley blicken.
Auf den ersten Blick scheinen die Augen zornig zu blicken, angeblich ist der kritische Zug um diese Augen allerdings als "sorgenvoll" zu deuten, Buddha macht sich Sorgen über die Sünden all der Menschen, über die er hinwegblickt.

Noch einige Excerpte aus der LonelyPlanet Website
Fläche: 147,181 sq km
Einwohner: 23 million - verschiedenste ethnische Gruppen, Bhotiya, Sherpa, Khas, Kirati, Magar, Newari, Tharu, Tamong und Tibeter
Hauptstadt: Kathmandu (pop 700,000)
Sprache: Nepali (auch Gurkhali genannt)
Religion: 90% Hindu, 5% Buddhist, 3% Muslim
Regierung: nennt sich Demokratie, ist in Wirklichkeit eine seltsame Mischung aus konstitutioneller Monarchie und Despotismus

Umfeld
Nepal befindet sich - eingeklemmt zwischen China (Tibet) und Indien - an den Südabhängen des Himalaya. Von der horizontalen Ausdehnung ist es nur ein weiteres kleines Land auf diesem Planeten, in den vertikalen Richtungen ist es weltrekordverdächtig. Hier finden sich nicht nur die höchsten Berge der Erde wie Everest und
Annapurna - es sind auch die jüngsten Berge, die noch immer stetig wachsen. Abgesehen von den vier Bergketten - Chure Hills, Mahabharat Range, Himalaya und den tibetischen Bergländern besitzt Nepal im Süden weite Ebenen, fruchtbare Täler in den Mittellagen und hochgelegene Wüstenstriche im Norden.
Der fruchtbare Landwirtschaftsgürtel zwischen der Mahabharat Range und der Himalayakette ernährt den Großteil der Bevölkerung. Es gibt mehr als 6.500 Pflanzenarten, Bäume, Büsche und Blumen in Nepal. Der Höhepunkt der jährlichen Blütenpracht ist im April und Mai zu erwarten, wenn die Rhododendren ihre Blüten öffnen. Nepal kann auch mit einem erstaunlichen Spektrum an Wildtieren aufwarten, an die 800 Vogel- und Säugetier-Arten sind hier heimisch, unter ihnen auch Exoten wie der Bengalische Tiger, Schneeleoparden, Rhinozeros, Elefanten, Bären, Hirsche, Affen und Schakale.
Die überall fortschreitende Landschaftszerstörung und Wildererunwesen hat dazu geführt, daß viele der Tiere nur mehr in den Nationalparks zu finden sind, wo es wenig bis gar keine Ansiedlungen gibt.
Nepal hat ein für Monsoon-Gegenden typisches 2-Jahreszeiten-Klima; eine Trockenzeit (Oktober bis Mai) und eine Regenzeit (Juni bis September). Das Kommen des Monsoon beeinflußt das ganze Land, die Ebenen des Südens werden oft überschwemmt, bevor sich die Regenwolken in die Bergländer verziehen. Die Temperaturen sind in einem so gebirgigen Land natürlich sehr unterschiedlich, allgemein sind Mai und Juni die heißesten, Dezember und Jännder die kältesten Monate.

Mehr ist unter www.lonelyplanet.com/dest/ind/nep.htm nachzulesen

Neubrandenburg

1991 : Die Provinzstadt, die mit dem Brandenburger Tor in Berlin übrhaupt nichts zu tun hat, liegt etwas auf halbem Weg zwischen der alten und neuen Hauptstadt Deutschlands und der Ostseeküste. Die alte Stadtmauer durfte stehenbleiben, viele der Wehrtürme sind sogar bewohnt, die neue Sachlichkeit des real existiert habenden Sozialismushat allerdings in die Mitte des Ortes einen Kulturfinger hineingebaut - einen der Kulturpaläste, die offenbar überall sein mußten. Wie ein zehnstöckiger Bau mit Metall-Glasfassade in einem mittelalterlichen Ortsbild aussieht, brauche ich nicht zu beschreiben.

Schon kurz nach der langersehnten Vereinigung der beiden Deutschland waren die Gewerbebetriebe voll in der neuen Welle des Geschäftemachens, hier allen voran eine Bäckerei, wie man sie sich besser auch in Wien nicht wünschen kann; Brot, Mehlspeisen, Kaffee - und eine Auswahl ...

Damals gab es noch Straßennamen, die die Rote Armee und die Deutsch-Sowjetische Frendschaft hoch leben ließen, heute ist das wahrscheinlich auch schon im Abfallkübel der Geschichte gelandet, wenn man sich das nicht aus Nostalgie aufgehoben hat.

Neuschwanstein

ist das Märchenschloß an und für sich. Heute, denn einst war es das Märchenschloß für den armen, reichen, verrückten Ludwig II von Bayern. In der Wirklichkeit sieht es noch unwirklicher aus als auf den Millionen Fotos, die in aller Welt kursieren. Selbst im Auto kommt ein Gefühl auf, als wäre man als Prinz zu einer verwunschenen Prinzessin unterwegs, die von irgendwas befreit sein will - so unwirklich erhebt es sich über die Hügel am Fuß des Gebirges.

Innen regiert dann eher der Kitsch und die Märchenhaftigkeit macht dem real existierenden Fremdenverkehr Platz. In den Schauräumen sind sogar Messinggeländer angebracht, damit sich die Besucherströme in der Hauptreisezeit nicht in die Quere kommen und das Schwanenbett des Wagner-Fanatikern nicht in die Finger bekommen.

Nevada

ist einer der unwirtlichen und unwirklichen Bundesstaaten der USA. Überzogen mit schroffen Bergen, Wüsten und Spielkasinos ist das schon ein Erlebnis.

Bullfrog
Death Valley
Las Vegas

Nevsehir

heißt Neustadt. Eine der größeren Städte in Anatolien und das Tor zu Kappadokien, hat auch schon bessere Zeiten gesehen und gibt sich heute rechts gesichtslos.

New Territories

heißen die Landschaften in Hong Kong, die lange Zeit als uninteressante Landschaften am Rande der wimmelnden Großstadt lagen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das verändert und immer neue Wohnsiedlungen werden in die grünen Täler gestellt. Zum Beispiel in Shatin.

New York

eigentlich New York City - die Stadt an sich, die Urbs Ultima. So was kanns nur einmal auf dieser Welt geben.

Andere Städte mögen noch größer sein, noch chaotischer, noch reicher, aber die Quintessenz von allem, was Großstadt heißt, findet man nur hier.

Und noch tausend andere Kleinigkeiten, die in den 2 Tagen an mir pickenblieben.

Ngadasari

ist die vorletzte Station auf der Pilgerfahrt zum Bromo. In dieser kleinen Berggemeinde leben Hindus, eine religiöse Insel im muselmanischen Menschenmeer Javas. Vor jedem Haus steht ein kleiner Göttersitz aus Stein oder Zement, der mit Blumen bekränzt wird und der jeden Tag mit Opfergaben versorgt wird. Die Einwohner sehen ganz anders aus als unten in den Ebenen. Es scheint, als ob Berglandschaften die Menschen, die in ihnen wohnen, in einer Art und Weise prägen und verändern, die in der ganzen Welt gleich ist. Ein flüchtiger Blick könnte nicht unterscheiden, ob das Dorf Ngadasari nun in Java oder Ladakh liegt. Feste Steinhäuser, gegerbte Gesichter, Wollhauben ...

Ngapali Beach

liegt an der Westküste von Myanmar, wo sich die Küstenlinie schon gegen Bangladesh hin zieht.

Die Orte hier sind fast abgeschnitten vom übrigen Myanmar - es gibt zwar zwei bis drei Flieger pro Woche, der Flugplan ist nicht besonders stabil, natürlich Boote und auch eine oder zwei rustikale Straßen, die über die westlichen Bergketten führen. Aber hier soll die Reise sogar mit Vierradantrieb eher abenteuerlich sein.

In dieser netten Abgeschiedenheit kann man endlose menschenleere Strände und einige kleine Ortschaften finden. Fremdenverkehr gibts so gut wie keinen.

Die Sonne geht um 18:00 unter, wie das hier so üblich ist, eine halbe Stunde später ist es zappenduster; der Dieselgenerator wird um 21:00 Uhr abgestellt, aber mehr als mit einer Taschenlampe lesen oder schlafen kann man hier abends sowieso nicht. Wenn sie Gehsteige hätten, würden die nach Sonnenuntergang hochgeklappt.

Dafür ist das Meer kristallklar und warm wie im Tröpferlbad, die Palmen neigen sich über einen sauberen Strand, die Menschen (außer die Angestellten des Hotel) sind freundlich.

Was kann man viel mehr wollen.

Ngaundéré

in der Metropole des Nordens von Kamerun logierten wir in einem staatlichen Hotel, das fatal an die Freundschaftsprojekte der verblichenen Sowjetunion erinnerte. Keine Glühlampen, die Klos rinnen, dafür gibt es Satellitenfernsehen tout jour in der Eingangshalle.

Hier ist die Endstation der Bahnlinie, die von Douala über Yaoundé nach Norden führt. Ab hier gibt es nur noch Lastautos, um etwas zu transportieren.

Der Palast

Die Stadt selbst bietet nicht sehr viel, eine riesige Siedlung aus ebenerdigen Häusern, die meisten nach außen hin abgeschlossen, mit fensterlosen Mauern, wie es dem Klima entspricht. Interessantester Ort in der Stadt ist der Palast des Lamido, des lokalen Sultans.

An dem Morgen, als wir aufbrechen wollten, den Palast zu besichtigen, kam die Nachricht, daß dieser in der Nacht abgebrannt sei ! Stimmte gottseidank nicht ganz, es ist das große Eingangstor in das Palastareal abgebrannt; allerdings mit der Tragik, daß dieser große Torbau auch als Privatmuseum und Palastarchiv fungierte und daß eine nicht abzuschätzende Zahl von Kunstgegenständen und Dokumenten der Sultansherrschaft vernichtet wurde.

Als wir hinkamen, war gerade ein Caterpillar dabei, den brandgeschwärzten Schutt aus eingestürzten Adobe-Mauern, verkohlten Balken und undefinierten Fragmenten wegzuräumen

Der secreataire particulier des Lamido ist ganz verstört, als er Isabelle das Unglück schildert.

Der Lamido selbst, ein mondgesichtiger Mann mit ungewöhnlich heller Hautfarbe, sieht das scheinbar nicht ganz so eng. Wir werden in den ersten Hof gebeten, wo der Lamido einige Zeit telefoniert, und dann recht leutselig begrüßt und Anweisungen zur Beherrschung des Unglücks gibt. Interessant, wie unser Mamadou, der ja sonst recht keck ist, hier unterwürfig kauernd die Begrüßung des Lamido erwidert.

Der Palast - das was wir sehen konnten - besteht aus einer aneinandergereihten Serie von grasgedeckten großen Hütten, die Dachkonstruktionen kunstvoll aus Baumstämmen zusammengebunden, darüber gut 60 cm dick Gras aufgebunden, darunter Adobewände, die zum Teil kunstvoll bemalt sind. Die Kernzonen des Palastes - dort wo die Frauen des Lamido wohnen, bekamen wir natürlich nicht zu Gesicht, aber dort dürfte es wohl nicht wesentlich anders ausgesehen haben.

Der Markt

Ein viereckiges Areal mit gemauerten Häuschen, in denen Gemüse, verschiedene Arten Maniok, aber auch so seltsame Dinge wie Cola-Nuß (schmeckt bitter und eher grauslich), Schwerter und Messer, sogar Pfeil- und Speerspitzen angeboten werden.

Niagara

heißt in einer Indianersprache Rauchendes Wasser.

Die Fälle, die an der Grenze zwischen Canada und den USA liegen, sind eine Touristenattraktion ersten Ranges und so sieht es denn dort auch aus. Nicht nur entlang der Fälle sondern auch in der Stadt selber dominiert der Andenkenhandel und das Gastgewerbe.

Grad, daß man sich bis zum Geländer durchkämpfen kann und in den Abgrund voll Wasserstaub hinunterblicken darf, in dem sich die kleinen Besichtigungsschiffe durch das brodelnde Wasser bis auf einige Dutzend Meter an die fallenden Wassermassen herankämpfen. Ein wunderlicher Anblick einige Meter weiter stromaufwärts. Die ruhig dahinfließende Oberfläche eines großen Flusses endet plötzlich in einer runden Kante, hinter der man nie so einen Abgrund vermuten würde.

Auf diesem Kontinent sind einfach alle Dinge groß, auch die Naturereignisse; das muß irgendwie auf die hier lebenden Menschen abgefärbt haben.

Nickel

Wird unbekannterweise in Cuba abgebaut und auch vorverarbeitet. Ein canadischer Bergbaukonzern hat ohne viel Aufhebens in der Öffentlichkeit gigantische Anlagen nahe der Ortschaft Moa an der Nordküste, gar nicht sehr weit von Holguin und Guadalarvaca hingestellt, die Lonely Planet mit großer Berechtigung als was ganz schlimmes beschreibt.

Kommt man die Nordküste entlang, etwa vom idyllischen Baracoa her, durch Palmenhaine und an romantischen Küstenstellen vorbei, steht plötzlich ein Koloß von Erzverarbeitungsanlage in der Landschaft, begleitet von vielen Hektaren Schlammwüste, wo wahrscheinlich die unbrauchbaren Anteile entsorgt werden.

So haben sich koloniale Strukturen wieder ins revolutionäre Cuba eingeschlichen, schließlich kann man von der Ideologie allein nicht leben.

Niederlande

Amsterdam
Nieuwekerk a d Ijssel

Night Markets

beginnen sich in jedem größeren Ort Asiens nach Einbruch der Dunkelheit zu regen. Je nach Größe der Stadt sind das nur Buden auf einem Platz oder wie etwa in der Malioboro-Road in Yogya eine nicht endenwollende Serie von Bratereien unter den Arkaden der Geschäftsstraße. Vor den Rollbalken der nun geschlossenen Läden werden Matten auf den Gehsteig gebreitet, kleine Tischchen aufgestellt und die Gäste harren im Türkensitz der leiblichen Genüsse, die für sie zubereitet werden. Die Hühner, die dort des Kochtopfs oder des Woks warteten, müssen eine eigene Rasse sein - so kleine bratfertige Vögel hab ich noch nie gesehen.

Kowloon
Kota Bharu
Kuala Lumpur

Nilgiri Himal

mit 7061 m Höhe ist der Nilgiri Himal ein eher bescheidener Berg, wenn man denkt, daß er in der Nachbarschaft von Annapurna und Dhaulagiri steht.
Von
Jomsom oder Kagbeni aus (wie hier im Bild) sieht das dann ganz anders aus; der Nilgiri dominiert die Landschaft und glänzte im Morgenlicht (bevor der Monsun-Dunst einfiel).

Nîmes

mit drei übereinander getürmten Reihen von Bogen überspannt der Pont du Gard ein Flußtal - und das seit mehr als 2.000 Jahren. Mörtellöse Mauern aus gewaltigen Steinquadern, ohne Pflege, ohne Instandhaltung - so toll haben die alten Römer das gebaut. Die Wasserleitung, die in die alte römische Stadt führte, ist schon lange nicht mehr in Betrieb, das zu recht berühmte Aquädukt steht als Denkmal römische Baumeisterkunst in der Landschaft.

Heute kann man zu Fuß über die großen Deckplatten des Wasserkanals das Tal überqueren und die Spielzeugautos unten auf der Straße betrachten.

Niva

heißt die Geländeversion des altbekannte Russenautos LADA. Obwohl billig und ostisch ausgestattet (zB ein nur fingerdünnes Lenkrad, das im Gelände fast weh tut, immer wieder Bezingestank, ein Gummipuffer des vorderen Stabilisators mußte mit Draht angebunden werden, ...), kletterte dieses rote Kastel wie eine Geiß überall hinauf, wo wir hin wollten.

Ursprünglich wollten wir auch in Mérida einen Bronco, aber beim einzig vorhandenen war der Starter kaputt und die Ersatzteilanlieferung und damit die Reparatur war zeitlich nicht abzusehen. So wurden es dann eben zwei Nivas.

Nkongsamba

Mittagsrast in einem Hotel auf der Fahrt von Dschang zurück nach Victoria.

In einer abgedunkelten Bar mit klobigen Plüschmöbeln in dunkelbraun schlafen zwei Angestellte den Schlaf der Gerechten, während der Fernseher vor sich hin plappert.

Das Essen läßt quälend lang auf sich warten, das pseudoeuropäische Essen wird auf einem Gaskocher frisch gekocht und kommt dann erst lauwarm auf den Tisch. Da lob ich mir die Küchen Asiens.

No Problem

hörten wir im Verlauf einiger Reisen und einiger Länder - vor allem in Asien - so oft, daß ich heute noch mißtrauisch werde, wenn jemand diese Formel in den Mund nimmt.
No Problem bedeutet zumeist, daß etwas schiefgehen wird.

Normandie

die dem englischen Kanal zugewandte Küste Frankreich leitet ihren Namen von den Wikingern her, den Nordmännern, die vor der Wende des ersten Jahrtausends in allsommerlichen Expeditionen die nördlichen Küsten Europas terrorisierten und plünderten und sich dann eines Tages hier niederließen. Später hielten sie es nicht mehr aus, das reiche England lockte und so gab es dann 1066 die erste Invasion in dieser Gegend. Wilhelm der Eroberer überschritt den Kanal und machte sich die Briten untertan.

Fast 900 Jahre später gabs dann wieder eine Invasion - den längsten Tag in der Geschichte des 2. Weltkrieges - und man kann einige Überbleibsel bis heute erkennen.

Nicht ganz so verzaubert wie die Bretangne, aber doch von Granit, Apfelbäumen und Stränden geprägt ist die Normandie eine herbe Landschaft am Meer.

Arromanches les Bains

Mont Saint Michel

Notbremse

ziehen ist - traut man den Aufschriften - in Asien ein eher billiges Vernügen. Kaum ein Land bedroht das mit mehr als 100 ÖS Strafe. Ausprobiert habens wir das nie - die Züge sind auch ohne solcherne Aktionen langsam genug

Nsimalen

heißt der Flughafen von Yaoundé

Nueva California

kleines Nest in Sichtweite des Volcan Barú an der Straße, die in Richtung Costa Rica führt. Hier wohnten wir im Hotel Dos Rios. Das einzig bemerkenswerte außer dem netten Hotel war der dichte Epiphytenbewuchs der Bäume im Hotelgarten und ein Baum auf der anderen Seite der Straße, der einer Kuhreiherkolonie als Schlafplatz dient. Gut und gern 200 Reiher saßen wie riesige weiße Blüten abends in einem Baum.

Nürnberg

sah mich des öfteren, als ich bei Siemens in Erlangen beruflich kaserniert war. Nichts über Erlangen, aber Nürnberg war da schon interessanter.

Da gibts einmal die Burg, die mit ihren Türmen und Wehrgängen wie aus einem Märchenbuch entnommen aussieht und dann noch das Germanische Nationalmuseum, das trotz seines seltsamen Namens ein ausgezeichnetes Kunsthistorisches Museum ist.

Und natürlich auch die Bratwürste, aber dewegen muß man nicht unbedingt hinfahren.

Nuvara Elia

wurde auch Little Scotland genannt. Hier im Hochland von Sri Lanka ist das Klima relativ kühl, so kühl, daß wir uns einen bösen Husten holten. Die Gegend wird beherrscht von Teeplantagen, in die die Reste der kolonialen Einrichtungen wie Golfanlagen, Country Clubs und dergleichen eingestreut sind.

1993 hatte sich natürlich auch dieser Ort modernisiert, was in erster Linie durch einen vermehrten Anfall von Mist, der allabendlich verbrannt wurde, erkennbar war. Da nun Nuwara Eliya in einer Talmulde liegt, bleibt der beißende Rauch des verbrennenden Plastiks in den Häusern hängen, was die Einwohner offenbar als Tribut an die Modernität auffassen.

Dann gibts es noch eine ganze Reihe von Schnittblumenfarmen, die vor allem Nelken ziehen und natürlich unzählige Hotels und Guesthouses in fast alpinem Look und eine Filiale von Woolworth, die so klein ist, daß sie einen Besuch wert ist.

Ein bizarres Erlebnis fand in einem der vielen Gasthäuser statt. Im Halbdunkel des Gastraumes wunderte ich mich über die originellen Tischplatten - himmelblaues Resopal mit regelmäßigen kleinen schwarzen Tupfen.
Bei näheren Hinschauen stellte sich heraus, daß das Fliegen waren.
Der Milchtee war trotzdem gut.

Nyaung Shwe

hieß der Ort am Inle Lake, in dem wir in einem chinesischen Hotel übernachteten.

Die Chinesen hier profitieren schon voll vom Tourismusprogramm des SLORC und sind gerade dabei, den zweiten Flügel ihres Hotels fertigzustellen. Stilistisch haben sie sich von den althergebrachten besseren Resthouses Indiens nicht allzuweit entfernt, aber das ist nur angenehm.

Abend gelangten wir in den kostenlosen Genuß einer Tanzvorführung einiger Shan-Leute, da eine gut 30-köpfige Gruppe von Spaniern einfiel, die nach einem Abendessen noch was geboten kriegten. Da gabs schon einige Wickel mitzuerleben, was denen alles nichts paßte und was alles nicht funktionierte. So eine Package-Tour ist schließlich kein Vergnügen.

wer mehr sehen & lesen will, muß sich die CD beschaffen