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Waldviertel
eine schöne und herbe Gegend, nur leben möchte ich dort nicht. Im Lauf der Jahre bin ich immer abhängiger von schönem Wetter geworden (obwohl ich nicht sehr erfroren bin), so will ich mir dort die kalte Jahreszeit gar nicht vorstellen.
gibts nur in den imaginären Geographien - dort wo die nordischen Helden zu Odins Füßen ihren Met schlürfen.
Walhalla 2
liegt am nördlichen Donauufer, stromabwärts von Regensburg. Dieses merk- und besichtigungswürdige Bauwerk ist eines der Überbleibsel großdeutschen Überschwangs, den es schon lange vor dem Gröfaz gab. In einem falschen dorischen Tempel, der an die Uferböschung gezwängt wurde, sind Büsten wichtiger Deutscher Dichter, Denker und Handler ausgestellt, damit deren Nachwelt sie mit gebührender Bewunderung - eben bewundern kann. Noch so ein Überbleibsel des Hochmutes.
heißt der wichtigste Grenzübergang zwischen Österreich und Bayern. Üblicherweise wird man dort durchgewinkt, hat man aber wegen einer Reise zu einer Messe in München Geräte dabei, die auf einem Carnet eingetragen sind, wird die Sache kompliziert. In völlig unlogisch aufgestellten Baracken und bunkerartigen Räumen residieren die Zollbeamten der beiden Länder und versehen rituell die vielen Papiere mit Stempeln und Unterschriften, ohne sich die Geräte auch ansehen zu wollen. Die wichtigsten Beamten residieren in einer Art Brücke, die sich über die Autobahn spannt, in einer zeitlosen Bürowüste mit Linoleumfußboden, dunklen Wandvertäfelungen und den unvermeidlichen Milchglasscheiben, die die bittstellende Plebs von den Meistern der Stempel und Unterschriften trennt.
Wie diese Menschen ihren Job ohne Frust ausfüllen können, ist mir unverständlich, rituelle Dienst am Altar des Amtsschimmels.
heißen in Indonesien die Eßbuden, die überall zu finden sind. Obwohl sie manchmal aussehen, als würden sie jede Sekunde zusammenfallen, aßen wir nicht einmal eine erstklassige Suppe, vom Cola und Tee ganz zu schweigen. Siehe auch Kintamani
Wasserbüffel
Die scheuen Tiere sind als Zugtiere, vor allem zum Pflügen der terrassierten Felder in ganz Asien verbreitet. Mit ihrer schwarzen, kaum behaarten Haus und den charakteristisch zurückgebogenen Gehörn sind sie nicht zu übersehen. Sie sind pflegeleicht und genügsam – sie begnügen sich zur Not auch mit Reisstrohhäcksel in Wasser – nur wollen sie jeden Tag mindestens einmal einige Stunden lang in einem Teich baden. Sonst ist nix mit Pflügen.
gibts viele - Kunststück, wo es so viel regnet. Allerdings gibts in Java und Bali schon so wenig unberührt gebliebene Natur, daß die Wasserfälle sogar hier schon als Attraktionen angesehen werden.
Wasserschlösser
gibts in der Gegend um Amlapura auf Bali. Der ehemalige Rajah von Amlapura muß ein richtiger Wasserratz gewesen sein.
Wasserturm 1
der weithin sichtbare Wasserturm auf der Höhe des Wienerberges ist eines der topographischen Ecksymbole meiner Kindheit. Bei den häufigen Wanderungen nach Meidling wurde er oft sichtbar. Die gleichzeitig verspielte und zweckgebundene Fassade fasziniert mich wie die der Simmeringer Gasometer bis heute. Neben dem eingezäunten Areal der Wasserwerke erstreckte sich damals eine der vielen Gstetten, die es in Favoriten gab. Die russischen Besatzungssoldaten hatten dort eine Hindernisbahn mit Kletterwänden und Schwebebalken installiert. Obwohl sich nie Soldaten auf dem Gelände zeigten, durfte ich mir die merkwürdigen Gebilde nicht aus der Nähe anschauen.
Wasserturm 2
auf der Höhe des Laaerberges, neben dem Blauen Teich, standen zwei merkwürdige Wassertürme. Aus Eisenblech genietet, trug ein schlanker Kegelfuß einen faßartigen Bluzer, wie gigantische Fruchtkörperchen eines Schimmelpilzes rechten sie sich in den Himmel. Die Aufforstung des Laaerberges muß sie dann entfernt haben.
Water Convolulus
stand auf der Speisekarte eine myanmarischen Restaurant in Taunggyi. Das Essen war geradezu fantastisch, nur was der Name bedeuten sollte, fanden wir nie heraus. Es war irgendein Wassergemüse, so die einheimische Speisekarte.
Die Waterfall Lodge in Rhupse
Khachora -oder wie immer der Punkt in Nepal auch
heißen mag, ich kann mich an mindestens 4 Schreibweisen erinnern - ist
ein ganz bezauberndes Flecken Felsen im Kali Gandaki
Tal.
Auf einer Felsnase oberhalb einer engen Schlucht, durch die sich der Kali Gandaki
zwängt, zwei kleine Gebäude, eines eine Kombination aus Küche
und Speisesaal, das andere 5 mönchische Übernachtungsmöglichkeiten
und ein kleiner SHop für die Dörfler der Umgebung, dazu eine kleine
Terrasse mit Tischen und Sesseln und Coca Cola Sonnenschirmen. Und über
all dem ein hundert Meter hoher Wasserfall, der vond en Bergen herunterkommt.
Hier auf der Terrasse ein Cola mit einw enig Spirit zu trinken und den Verkehr
zuzusehen, ist schon ein erinnernswürdiges Erlebnis. Man würde kaum
erwarten, welche Bewegungen an Mensch und Tier hier durchziehen; die üblichen
Träger, die das Gerümpel der organisierten Campingtouren bergan oder
bergab schleppen, der Hendlexpress, der lebende Hüher in einem Gitterkäfig
von Lodge zu Lodge trägt und sie stückweise verkauft, Mulikaravanen
mit all den Gütern die die Dörfer, aber vor allem die Trouisten benötigen.
bedeutet Schatten oder Geist. Unter diesem Begriff gibt es im javanischen Kulturkreis mehrere Formen des Theater- und Puppenspieles.
Wayang Golek
ist ein Spiel mit Stabpuppen, dessen Ursprünge an die 2.000 Jahre zurückreichen soll. Wie so vieles in den theatralischen Künsten des hinterindischen Raumes werden auch im Wayang Golek Themen aus dem Ramayana behandelt.
Hinweise auf Aufführungen
fanden wir keine.
Stabpuppen - alt und nachgemacht - sind in allen Andenkengeschäften zu
finden.
das traditionelle malayische Schattenspiel, das wir in Java und Bali versäumt hatten, konnte ich in Malaysia auch nicht sehen. Vom regen Kulturverein in Kota Bharu zwar angekündigt, 1992 von den fundamentalistisch eingestellten Behörden zwar nicht verboten, aber auf unbestimmte Zeit verschoben.
So gehen die Menschen mit ihrer traditionellen Kultur um; die sind leider auch nicht klüger als wir.
ist die jüngste Form der javanischen Theaterkünste. Der gegenwärtige Stil entstand im 18. und 19. Jahrhundert und war lange - wie so vieles - Privileg der Aristokratie. Die opulenten, 3 bis 4-tägigen Aufführungen, wie sie in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts an den Fürstenhöfen Javas inszeniert wurden, kann man heute nur bei besonderen Gelegenheiten zu Gesicht bekommen. In Solo allerdings gibt es eine ständig spielende Theatergruppe, die im Vergnügungspark täglich Aufführungen gibt.
Das Theater wird vermutlich, wie vieles in diesem Land, schwer subventioniert. Anders ist es nicht vorstellbar, denn die Truppe spielt in einem modernen Theatersaal mit Lichtanlage und Verstärker, mit einem 12-köpfigen Gamelan-Orchester; eine Karte kostet 350 Rp, das ist ein Drittel einer Becak-Fahrt. Im Orchestergraben ist alles versammelt, was beim Gamelan Geräusche verbreiten kann, von einer zweisaitigen Geige über diverse Xylo- und Metallophone bis zu riesigen Gongs, die ihren Bediener wie einen umzingelten Zwerg aussehen lassen.
Wäre nicht ein Einheimischer hinter uns gesessen, der uns ab der dritten Szene den Handlungsfaden einsagte, wären wir total aufgeschmissen gewesen; wie Norbert und Susi, die sich die zwei letzten Szenen dann nicht mehr zu Gemüte führten. Die Story stammt natürlich wieder aus der Mahabharata : böse Familie versus gute Familie. Böser Mann stiehlt einen Kris, bringt einen Rivalen damit um, der Besitzer wird beschuldigt und nach großer Verwirrung sowie Gemütsturbulenzen bringt Krishna wieder Klarheit in die Situation. Er läßt den Toten wieder lebendig werden, die Bösen werden verjagt, die Liebenden kriegen sich.
Happy End.
Das schreibt sich alles so leicht, wäre die Handlung - auch für uns spürbar - nicht extrem gerafft, hätte das Spektakel locker 5 bis 6 Stunden dauern können. Vor allem in den ersten drei Szenen bekamen wir eine Vorstellung von der epischen Breite der Inszenierungen, als ein schöner Ritter (dargestellt von einer jungen Frau, da es keine Männer gibt, die schön genug wären) fast eine halbe Stunde unbeweglich in einer komplizierten Tanzpose verharrt, während drei Clownfiguren eine Rüpelszene abziehen.
Außerdem treten Dämonen, Könige, Königinnen, Hofstaat, Durga, Vishnu und Krishna auf - alle mit komplizierten Kostümen. Über einer kurzen Hose tragen sie sorgsam gefältelte Sarungs, einen breiten Stoffgürtel, in dem die Männer einen Kris tragen, bunte Stofffransen, die dekorativ geworfen werden, um den Dialog zu verstärken, dazu Armbänder und glitzernde Kronen, angeklebte Bärte, Könige und Götter außerdem noch stilisierte Flügel. Wer nicht jahrelang diese Form des Theaters und der Darstellung lernen konnte, hat keine Chance, die Feinheiten der Handlung mitzukriegen. Die einheimischen Zuseher kennen alle Charaktere an Kostüm, Frisur und Gehabe. Unser Einflüsterer machte uns auf eine ganze Reihe von Merkmalen aufmerksam; wir konnten uns nicht einmal die Namen der Figuren länger als 30 Sekunden merken. Ganz abgesehen von den Feinheiten der javanischen Sprache, von denen er uns auch einiges näherbringen konnte. Früher spielten die Darsteller wohl mit den hölzernen Tanzmasken, die man noch in den Museen und Antiquitätenläden bewundern kann und die Gesänge und Rezitative wurden hinter den Kulissen gesungen. Heute sprechen sie, recht bunt geschminkt, die meisten Rezitative selbst.
Im Publikum und Orchester herrscht recht familiäre Stimmung. Die Gamelanspieler rauchen ihre Kreteks oder bohren hingebungsvoll in der Nase, einige Damen im Publikum tratschen, bis sie sich wieder von einer Szene fesseln lassen, die Touristen blitzen auf die Bühne, ein Baby schreit gelegentlich, Getränkeverkäufer rutschen durch die Sitzreihen. Volkstheater in Solo.
heißt ein Wildpark im Norden Kameruns. Hier findet der Reisende eine der vielfältigen Landschaften dieses afrikanischen Landes, man befindet sich im nördlichen Zipfel Kameruns, wo sich in der Nähe der Ufer des Chad-See Nigeria, Kamerun, Chad und die Zentralafrikanische Republik treffen. Der Park ist dominiert vom Klima der Sahel-Zone, das hier zwar nicht so schlimm scheint, wie weiter westlich, aber für einen Europäer schlimm genug.
Der Ort Waza duckt sich ähnlich wie die größeren Städte hier, z.B. Maroua, unter die Schirme großer Akazien, weitläufig verstreute niedere Gebäude, Sand überall, gelb und ein wenig grün sind die einzigen Farben, die es neben den dunklen Gesichtern der EInwohner gibt.
In Sichtweite des Wildparks gibt es eine recht ordentliche Lodge mit steinernen Rundhäuschen, Eingeborenenhütten kläglich nachempfunden, aber ordentlich eingerichtet und geführt.
Um die Jahreswende ist der Park eine einzige trockene Steppe, in der vertrocknetes Gras über rissiger Erde raschelt. Teilweise brennen die Wildhüter das Gras ab, um die Vegetation für die kommende Regenzeit vorzubereiten.
Für die Tiere im Park - und hier soll es außer einem Dutzend Antilopenarten auch viele Vögel, Giraffen, Löwen und vor allem Elefanten geben - ist diese Jahreszeit eine Prüfung. So gut wie kein Wasser, außer an den von der Parkverwaltung ausgebuddelten und gefüllten Wasserlöchern, kein grünes Blatt zu fressen, nicht einmal auf den Dornakazien, heiß, staubig und dazu noch die Qualmwolken der Grasbrände.
Antilopen sahen wir einige aus der Ferne, einige Giraffen, sehr schön im Abendlicht, viele Vögel an den Wasserlöchern und letztendlich auch noch Elefanten.
Gute drei Stunden fuhren wir kreuz und quer durch die raschelnde Wildnis ohne auch nur die Spur eines Elefanten, obwohl der uns begleitende Wildhüter immer wieder auf Bäume kletterte, um Ausschau zu halten.
Als wir schon aufgegeben hatten und zur Lodge zurückfahren wollten, kreuzt ein andere Auto unsere Spur, mit einem aufgekratzten Wildhüter neben dem Fahrer. Es ist doch eine Herde unterwegs. Aus etwa 300 m Entfernung können wir dann die Dickhäuter beobachten, wie sie durch die trockene Savanne ziehen, massige Kühe, einige mit Kälbern, einige junge Männchen. Sie haben uns ganz sicher gewittert, lassen sich aber nichts anmerken.
Die Elefanten haben und sind hier das größte aller Probleme; durch die angelegten Wasserlöcher ziehen sie in den Park, weil es hier weit und breit das meiste Wasser gibt, dafür gibts nichts zu fressen. In ihrer Verzweiflung treten sie dann die hier gar nicht hohen Bäume nieder - es war in manchen Gegenden gut ein Fünftel der Bäume schwer beschädigt - und versuchen, die Rinde zu schälen. Wenn das so weitergeht, ist der Park in wenigen Jahrzehnten tot, aufgefressen von den Elefanten und den anderen Tieren, die durch die Grenzziehungen der Menschen, ihre Landwirtschaft und ihren ökologischen Unverstand hierher kommen.
stehen an den Eingängen und in den Kulthallen aller chinesischen Tempel - egal ob es nun buddhistische oder taoistische Tempel sind.
Sie sind immer als grimmige Krieger dargestellt, die Schwerte und Hellebarden schwingen und den bösen Geistern den Eintritt verwehren.
Der Weg ist das Ziel - das Ziel ist weg
Nach Überwindung des ersten und Erreichen des zweiten schleicht sich nicht selten die Depresse ein und ein Zwang zur Wiederholung, besser, zum Übertreffen kann ausbrechen. Das scheint vor allem bei Bergsteigern, die das Extreme lieben, der Fall zu sein.
Kipling war da ein wenig gscheiter, als er sagte "Das Ziel ist der Umweg"; hat er doch was von den Indern gelernt, auch wenn er meinte, daß sich Ost und West nie verstehen würden.
Auf der ersten Reise nach Indien, die mich nach Süden führte, erlebte ich zwei Ausprägungen des Umganges mit dem unsichtbaren Weg, den Reisende so zu verfolgen glauben.
Die einen entwickelten sich zu schien unermüdlichen Reisenden, die tagelang in Autobussen eingepfercht verbrachten, um von einem Ende des Subkontinents zu anderen zu reisen.
Die anderen blieben oft 3 bis 4 Wochen an einem Ort und starrten Löcher in die Luft, wenn sie nicht gelegentlich dem Tetrahydrocannabiol zusprachen und meinten dann stereotyp "... we get a little lazy once we like a place..."
Extreme Reiseanstrengungen werden auch von Interrail-Reisenden berichtet, die das Ticket wirklich bis zum letzten ausnützen und vom Nordkap bis nach Marokko fahren wollen.
ist der Name, den Kolonisten ihrer neuen Welt gaben, als sie sie endlich erreicht hatten. Nachzulesen bei Larry Niven, in den Geschichten über den Known Space.
1993: nahe bei Matara in Sri Lanka steht dieser monströse buddhistische Tempel. Schon bei meinem ersten Besuch auf der Insel konnte ich das halbfertige Gebäude besichtigen, damals saß der 25 m hohe Stahlbetonbuddha mit seiner zuckerlrosa Toga noch im Freien, von Betoneisen umzingelt. Jetzt ist der Baldachin fertig, man kann bis in den fünften Stock steigen, zum Haupte Buddhas und sich auf den Wänden in Essig und Öl gemalte Heilslegenden und Jubelbilder von Stiftern ansehen.
Die geschäftstüchtigen Führer sind natürlich auch hier zur Stelle, seltsamerweise halten sich die gelben Mönche da sehr zurück; entweder es sind ihrer zu wenige, oder sie haben Konzessionen für die Führungen vergeben und müssen sich nicht mehr anstrengen. So dürfen wir uns auch den Rest der 20.000 Comic-Strip-Bilder in den Fundamenten des Tempels auch noch ansehen, ergänzt durch einige Gipsdioramen, die Buddha bei der Hirschpredigt und ähnliches zeigen.
Weihnachtssterne
wachsen wie Unkraut an den Straßenrändern in tropischen Gefilden, etwa in Bali. Jeden Hobbygärtner, der einmal versucht hat, eine der Pflanzen ein zweites Mal zum Blühen zu bringen, trifft das ins Herz.
Wird aus Trauben gemacht – diese enge Sicht der Dinge kommt aus Mitteleuropa.
Schon die Briten sind da ganz anderer Meinung und machen aus so gut wie allem, was sich vergären läßt, zu Hause Wein. Da können natürlich die ehemaligen Kolonien nicht zurückstehen.
Was man im unteren Mustang dazu bieten kann, konnten wir kosten – ein Wein, der angeblich aus Weizen gemacht wird und wie ein verdünnter Badewannenwhisky schmeckt.
heißt eine kleine chinesische Provinzstadt, die wir auf der Busfahrt von Dunhuang nach Yiayü Guan besuchten. Von der Stadt selbst sahen wir nicht viel mehr als einen schönen Park und eine kleine Fabrik, in der Gerätschaften aus Serpentin hergestellt werden.
Im Park wurde gerade ein lokales Kinderfest gefeiert - alle Kinder im Sonntagsgewand herausgeputzt, die Mädchen mit den berühmten Pionierschleifen im Haar, die die Russen hier eingeführt haben dürften.
Die Serpentinschleiferei dürfte einen mitteleuropäischen Gewerbeinspektor Alpträume verursachen, käme er hierher. Unter ohrenbetäubenden Kreischen und Scharren werden Rohlinge aus dem dunkelgrünen Stein auf Halbautomaten geschnitten, die Endprodukte, vorwiegend Weinbecher und Krüge in traditionellen Formen, werden dann von Frauen freihand fertiggeschliffen. Keine Schutzvorrichtungen, keine Schutzbrillen.
Die vorgeschriebene Monatsleistung für die Frauen, die die Becher fertigschleifen, sind 30 Objekte im Monat, dafür kriegen sie etwa ¥ 60 Monatslohn. Im Verkauf ab Fabrik kostet dann ein Becher ¥ 15.
verwandt mit dem Waldviertel, aber sozusagen ein heiterer Cousin. Obwohl ich die Hügel rund um Mistelbach durch das Bundesheer ganz gut kennenlernte, finde ich die rollenden Hügel sehr schön. Als ob eine Meeresdünung von der böhmischen Hochebene ins Marchfeld strömen wollte und dabei eingeschlafen ist. Jeder Hügel hat eine subtil andere Färbung, die Dörfer schlafen menschenleer vor sich hin, weil alle in der Stadt arbeiten.
ist eine kleine Stadt, verborgen in den steirischen Hügeln nördlich von Graz. Im Verlauf des zweiten Krieges wurden Produktionsstätten der ELIN dorthin verlegt, damit sie die Bomberverbände nicht so leicht finden sollten. Dieser Vorteil wandelte sich im Verlauf der Zeit in einen Nachteil, da der Abtransport der immer größer werdenden Transformatoren mit der Aspangbahn zu einem immer größer werden Problem wurde. Das ging so weit, daß man die Konstruktionen der Trafos an die Tunnel- und Kurvenprofile der Bahn anpassen mußte.
Außer der ELIN gibts es in Weiz nicht mehr sehr viel, außer einem der ältesten Wasserkraftwerke Österreichs, das noch immer in privatem Besitz ist, vor allem Wirtshäuser, die die Weizer nähren und eine ganze Menge an Geschäften, wie das eben in einer lokalen Einkaufsstadt zugeht.
Und dann gibts noch den Weizerberg, auf dem eine Wallfahrtskirche steht und früher eine der wenigen Orchideengärtnereien Österreichs aufweisen konnte. Aber der Pregetter, der allen Eingeweihten durch seine meisterhafte Anwendung der wurzellosen Kultur bekannt war, ist nun mach Madeira ausgezogen. Dort ist das Klima freundlicher und Betrieb und Versand leichter, weil in der EG.
1993: eine kleine Siedlung an der Kreuzung zweier Überlandstraßen. Hier gibts zwei Banken, Tankstellen, einige Hartwarengeschäfte und ähnliches. Nahebei liegt Buduruvagala Vihara und eins schöner Wasserfall.
1993 : nahe bei Dondra liegt die kleine Ortschaft Dikwella, wo man von der Hauptstraße zur o.g. Vihara abbiegt. Einer der neuen buddhistischen Tempel, die man sich in Sri Lanka geleistet hat. Der Stahlbetonbuddha sitzt unter einem gut 8-stöckigen Baldachin, die ganze Figur pflegeleicht mit farbigen Mosaiksteinchen verkleidet, auf dem Kopf eine vielfarbige Flamme der Erleuchtung, die ein unwissender Reisender als 'ice cream cone' interpretierte.
In den angrenzen Gebäuden spielt sich´s dann erst richtig ab. Lonely Planet beschreibt das als 'Marvel Comic meets Lord Buddha'. Gipsdioramen beschreiben die wichtigsten Stationen aus dem Leben des Buddha Sakyamuni und vor allem die höllischen Gefahren, die nach einem sündigen Leben warten. Was für teuflische Teufel gibts da - und wie sich die aufführen. Sünder werden da in Stücke gesägt, in Öl gesotten und allerlei anderen Lustbarkeiten unterworfen. Sehenswert.
Die City of Westminster ist einer der zentralen Bezirke von London. Sie heißt nicht zu Unrecht so, hat das Gebiet doch noch immer althergebrachte Privilegien vor anderen Gegenden Londons, die bei Gelegenheit auch gerne zelebriert werden. Hier steht unter anderem die berühmte Westminster Abbey und das Parlament
fragt man sich ernsthaft, wenn man diese Ortstafel in Arizona zum ersten Mal zu Gesicht bekommt. Wenn man auf der US 8 in Gila Bend nach Süden fährt, in Richtung auf das Organ Pipe Cactus National Monument, führt die Straße durch die Ausläufer der Mojave; zwar eine Wüste laut Definition, aber doch dicht genug bewachsen. Mitten in den Büschen aus Wüstensalbei, der mit Jumping Chollas, Saguaros und anderem Stacheligen durchwachsen ist, steht diese Ortstafel am Straßenrand. Ich kann mich nicht erinnern, daß wir dann auf den nächsten Kilometern so was wie ein Haus gesehen hätten. Aber das sagt gar nicht, in den unendlich scheinenden Weiten des südlichen Nordamerika.
der sanfte Schotterrücken, von einer der Eiszeiten hier angehäuft, wird von den wenigsten Menschen als Berg erkannt; erst wenn man seine Abhänge mit dem Fahrrad hinauffährt, kommt einem der Berg zu Bewußtsein.
Heute sind fast alle seine Hänge mit Wohnanlagen, Industrieanlagen und Tintenburgen bebaut, all die Felder, Wiesen und Gstetten meiner Kindheit sind lange verschwunden.
jeder, der den Wien-Fluß, der der Stadt irgendwie ihren Namen verdankt, im Sommer sieht, wundert sich über diese Bezeichnung. Dabei prägt das Rinnsal, das da der Donau entgegentröpfelt einen weiten Bereich der Stadt. Nur merkt das der gelernte Wiener nicht, weil das Tal eben schon immer da war.
Das Wiental beginnt sozusagen mit den Hochwasserbecken beim Auhof, zieht sich dann an Ober St. Veit, Hietzing, Fünfhaus und Meidling vorbei, an Margareten und Mariahilf, am Rand von Erdberg, bis es im Bereich des Stadtparks mit seiner Jugendstilverbauung im Donaukanal endet.
Gibt es einmal ernste Regenfälle, ist das Flußbett bis oben hin voll und gelegentlich muß die U-Bahn stoppen, weil die Wassermassen drohen, über die Mauer in die Bahntrasse zu schwappen. An solchen Tagen kann man sich dann vielleicht die Verheerungen vorstellen, die der so klein scheinende Fluß in früheren Zeiten anrichten konnte.
Was gibts noch zu sehen - vor allem das großartige Viadukt, mit dem Otto Wagner das Tal überspannte, natürlich den Naschmarkt und dann die Einfassung im Bereich des Stadtparks. Immerhin wurden auch schon Biber gesichtet, die im betonierten Bett flußauf wanderten, man glaubt es kaum.
Stellvertretend für die
entschwundene Qualität des architektonischen Gesamtkunstwerkes, das die
Stadtbahnanlage von Otto Wagner einmal war, die Station Kettenbückengasse
und das Sonneblumenmotiv in Gußeisen, das neu renoviert viel toller ausschaut
als rostig und grindig.
Fast alle der Stationen wurden so lange erneuert, umgebaut und modernisiert,
bis nix mehr davon über ist.
ist vor allem durch das alte Schloß bekannt, in das sich die königliche Familie an Wochenenden und so zurückzieht.
Natürlich zieht das wieder Touristen an wie ein Honigtopf die Ameisen. Und so ist rund um das gigantische Schloß, das eigentlich als normannische Burg vor vielen Jahrhunderten begann, eine schön erhaltene bzw. restaurierte Altststadt mit den entsprechenden Einrichtungen, vom Burger bis zum Sandwich, von Lambswool-Pullover bis zum Wedgewood-Porzellan zu finden.
Und die königliche Fahne auf dem Burgfried.
wieder einer jener utopischen Orte, die es in meinem Gedächtnis gibt. Erfunden von Ursula LeGuin, mit Gedankenbildern aus meinem Hinterkopf illustriert. Eine Welt, wo es für Schnee mehr als 50 Begriffe gibt, aber keinen für schwüles Wetter, wo es keinen Krieg gibt, weil die dort lebenden Menschen beide Geschlechter in jeder Person vereinen. Lesen !
Wintertisch
Das ist eine wunderbare Erfindung für Gegenden, in denen Heizmaterial knapp ist und die Winterabende doch kalt werden können. Rings um einen großen Tisch wird eine Decke angenagelt, die bis zum Boden reicht, unter die die Sitzenden ihre Füße stecken können. In die Mitte unter dem Tisch war dann bei Bedarf eine Pfanne mit glühender Holzkohle gestellt, was die eiskalten Füße (und damit den Rest des frierenden Menschen) in wenigen Minuten wohlig wärmen kann. Mehrfach gesehen in Nepal.
Verwandt mit dieser Methodik sind die Feuertöpfchen, die sich die Kashmiris unter die Wintermändel stecken.
kann man heute noch finden, wenn man die Bücher von Lewis Dodgson, auch als Carrol Lewis bekannt, liest; in einem Kaninchenloch oder hinter einem Spiegel kann man die Wunderländer finden. Man darf nur nicht zu sehr vom Fernsehen verbildet worden sein, sonst kann es passieren, daß man die niedlichen und etwas dümmlichen japanischen Zeichentrickfilme mit der manchmal etwas heimtückischen Verwandlungskunst der alternativen Wirklichkeiten der Lewis'schen Fantasie verwechselt. Und das wäre schade.
Wonderland 2
nennt Larry Niven das Sternsystem Alpha Centauri, ein kleiner Teil des Known Space, die er in seinen Geschichten und Romanen entstehen ließ.
ist eine Provinzstadt, in der wir bei der Rückfahrt vom Dieng-Plateau Station machten. Außer einem Selbstbedienungsrestaurant sahen wir nichts von der Stadt. Macht nichts, das Essen, ein Querschnitt durch die javanische Küche - von Saté bis zu Pommes Frittes - wird mir lang im Gedächtnis bleiben. So herrlich war es.
ist eine Erfindung der CERN-Denkfabrik in Genf, die eigentlich ein semi-intelligentes Dokumentationssystem entwickeln wollten, das die unendlich vielen Querverweise, die die heutige wissenschaftliche Literatur zwangsläufig enthält, ein wenig entwirren und die logischen Spaghetti glätten sollte.
Herausgekommen ist ein Hypertext, der die Infrastruktur des Internet nützt und wo man sich von einer Adresse zur anderen hanteln kann wie Tarzan an der Liane. Kraft braucht man im Gegensatz zu Tarzan keine, nur gute Augen, ein Modem und eine Explorer-Software. Da kann man dann durch den elektronischen Jahrmarkt der Eitelkeiten surfen, sozusagen das ultimative Lexicon, man findet viel, sehr viel, ... viel viel mehr als man je gesucht hat - und darüber kann man leicht vergessen, daß man überhaupt was gesucht hat.....
Eine einfache Form des Hypertextes ist das hier auf dem Bildschirm...
streckt sich wie ein Bandelwurm durch das enge Tal des Flusses, der ihm den Namen gab. Und mittendrin, fast immer über dem Flußbett die weltberühmte und einzigartige Schwebebahn, die hier gebaut wurde. Schon vor dem Krieg und noch immer gut unterwegs.
gibts in mehreren Ausführungen, East, vermutlich auch West und dann noch High, wie in vielen Gegenden Englands. Wycombe liegt in Buckinghamshire, einer sanften parkähnlichen Landschaft, eine knappe Autostunde östlich von London. Im Ortsteil Saunderton hat die Firma MOLINS eine ihrer Produktionsstätten.
wer mehr sehen & lesen will, muß sich die CD beschaffen