GESCHWISTERRIVALITÄT
Geschwisterrivalität ist allgegenwärtig. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Rivalität (und damit verbundene negative Gefühle, wie Eifersucht, Neid, Ablehnung, Aggression) zum Geschwisteralltag gehört, so wie Geschwisterliebe, -solidarität und -vertrauen.
Die Ursachen für Geschwisterrivalität liegen darin, dass Kinder um Liebe und Zuneigung der Eltern kämpfen. Es beginnt mit dem „Entthronungstrauma”, welches das ältere Geschwisterkind bei der Geburt des 2. Kindes erlebt. Von diesem Zeitpunkt an fühlt sich das Kind zurückgesetzt, muss lernen zu teilen und steht nicht mehr allein im Mittelpunkt der elterlichen Aufmerksamkeit.
Es muss allerdings nicht zwangsläufig zu einem Entthronungstrauma kommen, wenn sich die Eltern bemühen, das ältere Kind angemessen auf das bevorstehende Ereignis vorzubereiten, dem erstgeborenen Kind beispielsweise die Vorteile des Lebens mit einem Geschwisterkind verdeutlichen, und darauf achten, dass es auch nach der Geburt des zweiten Kindes zu keiner Reduktion im Zuwendungsverhalten kommt.
Schaut man genauer hin, woran sich Geschwisterstreit entzündet und warum es zu aggressiven Auseinandersetzungen kommt, so wird deutlich, dass es in erster Linie die beständigen Vergleiche sind, welche die Geschwisterkinder bezogen aufeinander anstellen und die sie bewegen, miteinander in Konkurrenz zu treten.