Quelle:
WikipediaDie 18 Hauptgelübde des Bodhisattva
Folgende Handlungen sind aufzugeben:
1. Aus Verlangen nach Profit und Respekt uns selbst loben und andere
tadeln/herabsetzen.
2. Aus Anhaftung den Besitz nicht mit den Bedürftigen zu teilen oder
aus Geiz den Dharma nicht zu lehren, wenn darum auf angemessene Art
gebeten wird.
3. Nicht zuhören, wenn jemand sich entschuldigt und statt dessen
Gedanken der Wut zu folgen und ihn schlagen.
4. Die Lehren des Mahayana zu verwerfen und eine eigene oder die
Fälschung eines anderen als erhabenen Mahayana-Dharma lehren.
5. Sich Gaben an die Drei Juwelen der Zuflucht durch Hinterlist, Raub
oder üble Machenschaften aneignen.
6. Die drei Lehrkörbe (Skt. Tripitaka) verachten und behaupten, dass
diese Texte nicht Lehren des Buddha seien.
7. Mönche aus dem Kloster oder der Mönchsgemeinschaft (Skt. Sangha)
aus¬schließen, auch wenn sie ihre Gelübde gebrochen haben, weil man
ihnen nicht vergibt.
8. Eines der fünf abscheulichen Verbrechen begehen: die Mutter, den
Vater oder einen Arhat töten, mutwillig das Blut eines Buddhas
vergießen, Zwietracht in der Mönchsgemeinschaft (Skt. Sangha) säen,
indem man abweichende, falsche Ansichten unterstützt und verbreitet.
9. Anschauungen hegen, die mit den Belehrungen des Buddhas im
Wider¬spruch stehen, wie Sektierertum, Unglaube in bezug auf die Drei
Juwelen der Zuflucht, das Gesetz von Ursache und Resultat usw.
10. Einen Ort vollständig durch Feuer, Bomben, Verunreinigung oder
schwarze Magie zerstören.
11. Die Leerheit (Skt. Sunyata) denen lehren, die noch nicht bereit
sind, sie zu verstehen.
12. Menschen davon abhalten, nach der vollständigen Erleuchtung der
Buddhaschaft zu streben und sie ermutigen, nur ihre eigene Befreiung vom
Leiden anzustreben.
13. Menschen ermutigen, die Gelübde der moralischen Disziplin, die
sie abgelegt haben, aufzugeben.
14. Andere dazu bringen, deine eignen falschen Ansichten über das
Hinayana, die du vielleicht hast, zu teilen sowie die Belehrungen des
Hinayana herabzuset¬zen und sagen, dass seine Praxis nicht zum Nirvana
führt.
15. Falsch zu behaupten, das Tiefgründige (Leerheit) realisiert zu
haben.
16. Das Eigentum der Drei Juwelen beschlagnahmen.
17. Unfaire Verhaltensstrukturen aufzubauen, indem man einer Person
die sich in Konzentration schult Ressourcen wegnimmt und sie einer
Person gibt, die Texte rezitiert.
18. Bodhichitta
aufzugeben.
Gemäß Asanga sind die ersten vier der 18 Hauptgelübde die vier
"Ursachen der Niederlage", ähnlich wie die Vier Wurzelfehltritte der
Pratimokhsha.
Der Verlust der Bodhisattva Gelübde tritt aber erst bei heftiger
Verwicklung in ein solches Verhalten ein.
Das heißt, wenn der Fehler unbereut bleibt, regelmäßig angewandt wird,
der Bodhisattva dabei ohne Schamgefühl oder Verlegenheit ist, dies mit
Freude und Befriedigung ausübt; mit der Überzeugung, dass dieses
Verhalten gut sei.
Die zweite Ursache für den Verlust der Bodhisattva Gelübde ist
die vollständige Aufgabe des Wunsches nach voller Erleuchtung. Bewahrt
er die Ethik diesbezüglich, hält er die Bodhisattva Gelübde auch in den
folgenden Leben, selbst wenn er sich nicht an sie erinnert.
Im Gegensatz zu den Pratimokhsha-Regeln können die
Bodhisattva-Gelübde aber auch in der selben Lebenszeit auch nach
vollständigem Verlust wiederaufgenommen werden.
Die 46 Nebengelübde des Aufgebens folgender Handlungen:
1. Es unterlassen, täglich den Drei Juwelen der Zuflucht mit Körper,
Rede und Geist Opfergaben anzubieten, indem man die Niederwerfungen
ausübt, Lob¬preisungen darbringt und ihre guten Eigenschaften
betrachtet, um Glaube und Vertrauen in sie zu entwickeln.
2. Unserem verlangenden Geist nachzugeben.
3. Älteren gegenüber, die vielleicht Bodhisattvas sind, keinen Respekt
entgegenbringen.
4. Fragen, die du beantworten kannst, nicht beantworten.
5. Aus folgenden Gründen Einladungen nicht annehmen:
1. Aus Wut, mit der Absicht, den anderen zu verletzen;
2. Aus Stolz, indem du denkst, du seist zu hochstehend, um mit
geringeren Leuten zusammenzukommen;
3. Aus Eifersucht, wobei du denkst, höher stehende Leute werden auf dich
herabschauen, wenn du mit geringeren Leuten gesehen wirst.
6. Aus Wut, Stolz oder Eifersucht Geldgeschenke usw. von anderen nicht
annehmen.
7. Diejenigen den Dharma nicht lehren, die den Wunsch haben, ihn zu
lernen.
8. Diejenigen, die die Disziplin der moralischen Selbstkontrolle
gebrochen haben, abweisen, ihnen nicht vergeben und nicht beistehen.
9. Das ethische Training nicht bewahren, so dass andere Vertrauen
entwickeln.
10. Wenig für den Nutzen der Wesen zu tun.
11. Nicht eine der sieben schlechten Handlungen von Körper und Rede mit
einer Bodhicitta-Motivation ausüben, wenn es von den Umständen her als
notwendig erscheint, indem man sagt, dass ein solches Handeln gegen die
versprochenen Regeln des moralischen Verhaltens verstoßen würde.
12. Unseren Lebensunterhalt durch falschen Lebenserwerb verdienen.
13. Vornehmlich an unbedeutenden Handlungen interessiert sein wie
Unterhaltung, Sportveranstaltungen, Trinken, Blödeleien usw.,
Tätigkeiten, die deinen Geist zerstreuen und zu grenzenloser
Zeitverschwendung führen, während¬dem du diese Zeit aufbauend für
Dharma-Praxis verwenden könntest.
14. Nur daran zu denken, in Samsara zu wandern.
15. Uns nicht von einem Verhalten zu befreien, das verursacht, dass wir
in einen schlechten Ruf fallen.
16. Nicht diejenigen korrigieren, die mit störenden Emotionen oder
Einstellungen handeln.
17. Auf Beschimpfung nicht mit Beschimpfung reagieren usw.
1. auf Schelte nicht mit Schelte,
2. auf Wut nicht mit Wut,
3. auf Schlagen nicht Schlagen und
4. auf Kritik nicht mit Kritik reagieren.
18. Diejenigen ignorieren, die wütend mit uns sind.
19. Die Entschuldigungen von jemanden nicht annehmen, der zugibt, dir
Unrecht getan zu haben.
20. Gefühlen der Wut nachgeben und danach handeln.
21. Einen Kreis von Schülern und Nachfolgern um dich sammeln, mit dem
Ziel Gewinn, Lob, Liebe und Sicherheit von ihnen zu erhalten.
22. Nicht versuchen Faulheit usw. zu vertreiben.
23. Sich aus Verlangen sinnlosem Geschwätz hinzugeben.
24. Nicht nach den Mitteln zu suchen, ruhiges Verweilen zu erlangen.
25. Uns nicht von den Hindernissen befreien, die geistige Stabilität
verhindern.
26. Die freudvollen, guten Gefühle und andere Gewinne, die du aus der
Meditation ziehst, als Selbstzweck ansehen und daran anhaften.
27. Es vernachlässigen, die Hinayana-Belehrungen zu studieren.
28. Sich angestrengt in ihm (Hinayanasystem) bemühen, während wir unsere
eigenen Methoden (Mahayana) haben.
29. Alle Zeit und Energie darauf verwenden, nicht-buddhistische Lehren
zu studieren, was zwar erlaubt und sogar nützlich dafür ist, andere zu
verstehen und ihnen zu helfen, aber nicht soweit verfolgt werden soll,
dass dadurch das Studium des Dharma vernachlässigt würde.
30. Beim bloßen Lesen von nicht-buddhistischen Lehren diese vorziehen
und sich an diese anhaften.
31. Die Mahayana-Belehrungen verwerfen.
32. Allgemein dich selber loben und andere herabsetzen aus Stolz und
Wut.
33. Nicht um des Dharmas zuliebe zu (Unterweisungen) gehen.
34. Den Lama gering schätzen und sich auf den Buchstaben zu verlassen.
35. Denen, die Hilfe brauchen, nicht helfen.
36. Dich nicht um kranke Personen kümmern.
37. Dich nicht dafür einsetzen, körperliches Leiden von anderen zu
lindern.
38. Den Rücksichtslosen nicht in Einklang mit ihrem Charakter zu lehren.
39. Die Güte, die andere dir erwiesen haben, nicht zurückzahlen.
40. Den Kummer anderer nicht vertreiben.
41. Armen und Bedürftigen keine materielle Hilfe zukommen lassen.
42. Uns nicht um die Bedürfnisse, derer, die uns folgen, kümmern
43. Nicht in Einklang mit den Neigungen von anderen handeln
44. Nicht in lobenden Worten über die Talente oder guten Qualitäten
anderer sprechen.
45. Diejenigen, die im allgemeinen schädliche Handlungen ausüben und
insbe¬sondere diejenigen, die eine Bedrohung für den Dharma sind, nicht
mit den Umständen entsprechenden Mitteln von ihren Handlungen abhalten.
46. Falls du übersinnliche Kräfte hast, diese, wenn sie benötigt werden,
nicht anwenden.
In Asangas Urtext zur Mahayana Ethik ist folgendes zu finden:
Für alle Bodhisattva Regeln gilt: Man ist relativ ohne Fehler, wenn
der eigene Geist verzweifelt ist, man durch Gefühle des Leids schwer
unter Druck ist oder die Bodhisattva Ethik nicht genommen hat. Nichts im
Bodhisattva Weg ist von vornherein ein Fehler. Asanga zitiert Buddha:
"Wisse, dass sich die Fehler eines Bodhisattvas, am meisten aus
Abneigung heraus entwickeln, als aus verlangender Anhaftung." Ist der
Bodhisattva durch Liebe und Mitgefühl motiviert, ist alles die Handlung
eines Bodhisattva, trägt er aber Hass in sich gegenüber den Wesen, kann
er weder für sich, noch andere Gutes tun. Asanga summiert: Dies (Hass in
sich zu haben) sei nicht die Übung eines Bodhisattvas, ihm zu folgen,
wird der Bodhisattva tun, was er nicht tun sollte und daraus kommt
letztlich der Fehler in der Ethik.
|
|