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WAS IST KUNST?

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Was ist (keine) Kunst?

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Das? (a)

Oder das? (b)

Oder das? (c
Vorangestellt: ich betrachte mich nicht als Künstler und erhebe auch keinerlei Anspruch auf irgend eine Förderung oder Anerkennung auf Kosten der Öffentlichkeit. 

Zu viele selbsternannte Künstler jedoch tun das, provozieren, beleidigen und sind beleidigt oder fühlen sich verfolgt, wenn sie nicht gewürdigt werden, nicht in der Presse erwähnt werden, nicht in die Reihen der Prominenz oder in das schulische Bildungsgut aufgenommen werden. Sie maßen sich zum Teil an, das Gewissen der Nation geradezu monopolistisch zu verkörpern.

Erster Fliegender Bandwurm (G.Sch.)
Oftmals wird offenbar der falsche Umkehrschluss vorausgesetzt: Ich provoziere, also bin ich Künstler. Natürlich darf ein Künstler / eine Künstlerin provozieren, aber das allein adelt seine / ihre Produkte nicht als Werke, die in die Kunst- oder Literaturgeschichte einzugehen haben. Wichtig wäre auch zu unterscheiden, auf welcher Ebene die Provokation liegt: auf der des Materials, auf dessen handwerklicher Beherrschung (Meisterschaft, "Können" im Sinne technischer Professionalität), der Ausdrucksmittel, des Inhaltlichen, des persönlichen "Gestus"? Und vor allem: Wer soll sich provoziert fühlen? Die "großen Meister" mit dem oft gestörten Verhältnis zu ihrem gesellschaftlichen Umfeld provozieren meist genau diejenigen, die mit derartigen Dingen am allerwenigsten am Hut haben, zum Beispiel, weil sie sich solche Extravaganzen nicht leisten können oder wollen, weil sie voll damit ausgelastet sind, in dieser Welt für sich selbst zu sorgen. Und ungefragt auch für subventionierte Kunst. Und weil sie in dem geringen Freiraum, der ihnen überhaupt noch bleibt, nicht bevormundet, nicht fremdbestimmt sein wollen. Sie müssen sich regenerieren können. Sie wollen und dürfen dafür auch nicht generell moralisch abgewertet werden.
"Bild 1" (Pastell); G. Sch. 2007

"Kunst ", will sie allgemein als solche gewürdigt werden,  sollte den ernst nehmen und mit dem zu kommunizieren versuchen, an den oder gegen den sie sich - ausgesprochen oder indirekt - wendet. Dazu gehört selbstverständlich, sich der "Sprache" des Angesprochenen zu nähern, statt ihn mit Unverständlichem zu attackieren, ihn zum Dummen, "Konservativen", Bösen etc. zu erklären...

Die Existenzform des Künstlers mit dem Anspruch, ein geniales Unikat (Original) zu sein, ist eine typische romantische Idee (19. Jahrhundert). In unserer Zeit ist dieser Anspruch ein Anachronismus, der Anspruch moralischer Autorität überdies eine ungeheure Anmaßung.

Was ich für falsch oder "hinterfragenswert" halte:

Alles, was ein "Künstler" (auch aus eigenen Gnaden) hervorbringe, sei Kunst. 

Kunst komme von "müssen" und nicht von "können" ... Es ist vielleicht manchmal auch eine Tugend, seine Wehleidigkeit, seine gekränkte Eitelkeit, sein Leiden an der Welt nicht als sogenannte Kunst auszuposaunen, sondern lieber für sich zu behalten, vor allem, wenn man in der persönlichen Gekränktheit befangen ist und das "Handwerk" nicht beherrscht. Und warum kommt man immer mit dem Totschlagargument: In anderen Sprachen habe Kunst nichts mit "können" zu tun? Warum darf der Aspekt des handwerklich Meisterhaften bei manchen Zeitgenossen nicht ins Spiel gebracht werden? Wo bleiben Offenheit, Bekenntnis zur Pluralität? Gibt es nicht neben dem eigenen Kunstanspruch auch noch andere, die mit dem Recht der "Gleichheit" im Sinn der Menschenrechte genau so gelten dürfen? 

Engel, beleuchtet (digitale Übermalung); G. Sch.)

Freiheit der Kunst bedeute (zwangsläufig), sich sogenannter "fortschrittlicher" Ausdrucksformen, Materialien etc. zu bedienen. Wo bleibt die vielzitierte Freiheit, wenn einige im eigenen Interesse (Selbstschutz?) die Leitlinie durchzudrücken vermögen, nur wer sich "fortschrittlicher" Mittel bediene, sei als Künstler überhaupt in Betracht zu ziehen. Alle anderen verdienten nicht einmal ignoriert zu werden. Während man etwa Malerei immer wieder als obsolet bezeichnet, genießen einige wenige dennoch Anerkennung, obwohl sie malen. Das zeigt: man misst mit verschiedenen Maßstäben.

Komponieren von "schöner" (was immer das auch heißen mag) Musik sei eine Verirrung, die als "obsolet" oder "reaktionär" etc. zu ächten, zu ignorieren sei.

Diejenigen, die am meisten in unserer Welt, auch in unserer Gesellschaft, leiden, gehen ihren Mitmenschen am wenigsten auf die Nerven. Und die, die diesen Ärmsten, den Leidenden wirklich zu Hilfe eilen, machen weder viel Aufhebens davon noch erwarten sie die Adelung zum Künstler oder sonst einer prominenten Respektsperson mit Verurteilungsrecht. Sie fordern nichts für sich, sondern etwas für die, deren Würde in irgendeiner der kaputten Gesellschaften dieser Erde ignoriert wird, deren Leben durch blanke Not oder politischen Terror täglich in Gefahr ist.

Bin ich allein mit diesen Überlegungen?

Satirisch auf die Schaufel genommen hat Ephraim KISHON (studierter Bildhauer und Kunsthistoriker) die Lächerlichkeiten im Umfeld der "modernen" Kunst des 20. Jahrhunderts.

Picassos süße Rache