10 Jahre Projekt Hellas
1997


1997  >>>  
  Sizilien 1997 „Eine griechische Reise?“
   
Philipp Lukavsky (MJ 1999)
   
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Als ich am Anfang der sechsten Klasse damit konfrontiert wurde, dass ungewöhnlicherweise die „Griechenlandreise“ die Griechisch-Schüler nicht nach Athen, sondern nach Sizilien führt, war ich etwas enttäuscht. „Athen?? Sizilien? Hmmmm, da kann doch was nicht stimmen! Meine geographischen Kenntnisse sagen mir doch, dass Athen in Griechenland, Sizilien aber eine Insel bei ITALIEN ist!“ – dachte ich mir.

In den Vorbereitungsstunden wurde mir (und natürlich auch allen anderen Klassenkameraden) klar, dass die Griechen DOCH einiges in Sizilien bewirkt hatten. Referate wurden verteilt, Dias gezeigt, Zimmereinteilungen (was wohl für uns damals das wichtigste war....) wurden gemacht.

Die Reise wurde zu einem Erlebnis, das wohl keiner vergessen würde. Obwohl sie gut durchgeplant war, verliefen nur sehr wenige Dinge nach den Vorstellungen unseres Professors. Der Busfahrer hatte anscheinend keine Ahnung, wo sich die Ausgrabungsstätten befanden. So mußten sich Kartenleser (Schüler und Professor) mit dem eher älteren Herrn mit Armen und Beinen verständigen, was teilweise zu extremer Verwirrung führte...

Die Abende verliefen durchwegs sehr feucht. Supermärkte wurden geplündert und das Gekaufte am Abend auf den Zimmern vernichtet. Leicht angeheitert philosophierten wir dann über denn Sinn des Lebens und über die griechische Sprache... Den krönenden Abschluß der Reise sollte ein Besuch in einem Museum im Palermo sein. Tja, das Museum war an sechs Tagen in der Woche geöffnet. Wir mußten natürlich am siebenten Tag vor der Tür stehen.

Am Flughafen in Wien teilte sich die Gemeinschaft in zwei Teile: Der Professor, sichtlich verärgert, daß vieles nicht geklappt hatte und die Schüler, die viele Erfahrungen und Lustiges von der Reise mit nach Hause nahmen...

Heute denke ich gerne an die Reise zurück und kann mich sogar noch an das eine oder andere imposante Bauwerk (meist Tempel oder Bäder) erinnern. Sicher werde ich, wenn ich älter bin, Sizilien noch einmal besuchen und mir all das was ich damals nur als „alte Steine, die auf einem Haufen liegen“ bezeichnet habe, nochmals ansehen.

     
   
© Aus dem 167. Jahresbericht des Schottengymnasiums 2000/2001, S. 30f