STALLERHOF (Gerd Kühr) 1996

Drama der Humanität

"Wiens alternative Opernszene ist neuerdings geradezu aufregend.(...)und im Fall von "Stallerhof", ein Meisterstück vorfindet. Das gilt für Werk und Interpretation durch die Wiener Taschenoper gleicherweise.(...)die Inszenierung von Leo Krischke im großen, kahlen Raum des Künstlerhaustheaters ist ein Meisterstück lapidarer Eindringlichkeit.(...)"Stallerhof" von Kroetz/Kühr ist die Aufführung, die man derzeit in Wien gesehen haben muß."

Neues Volksblatt 09.12.1996

Beklemmend karg

(...)Die Wiener Taschenoper hat das Sensationsstück der ersten Münchner Biennale für Neues Musiktheater (1988) für Wien entdeckt und in der holzschnittartigen, beklemmenden Inszenierung von Leo Krischke auf die kleine Bühne des Künstlerhaustheaters gebracht.(...)"

Tiroler Tageszeitung 13.12.1996

Musikdrama im ländlichen Raum

"(...)In einem äußerst kargen Bühnenbild und einer auf das Wesentliche konzentrierten Inszenierung von Leo Krischke vollzieht sich die Geschichte.(...)Gerd Kühr konnte sich beim Applaus mit dieser Produktion seiner Oper zufrieden zeigen, die nun endlich auch in Wien zu sehen ist."

Wiener Zeitung 10.12.1996

Geschundene Kreaturen in ländlicher Idylle

"(...)Ganz der Natur und den göttlichen Gesetzen sind die Protagonisten in Gerd Kührs Oper "Stallerhof" verpflichtet. Begreifen können sie die Widersprüche zwischen menschlichen Trieben und kirchlichen Dogmen aber nicht. Diesen zentralen Aspekt des Dramas betont Regisseur Leo Krischke in einer Neuproduktion der Wiener Taschenoper im dieTheater Künstlerhaus. Mit einfachen Mitteln zeichnet Krischke das Schicksal der geistig zurückgebliebenen Bauerntochter Beppi,(...)"

Kurier 09.12.1996

Die Vertonung der Sprachlosigkeit

"Die bäuerliche Welt, sie ist im Künstlerhaustheater ein trister Ort zwischen Nirgendwo und Überall, bestückt mit neonbeleuchteten, stilisierten Holzstühlen, die auf einer nach vorn gekippten Plattform aus Wellblech klotzen. Die bäuerliche Welt in "Stallerhof", Gerd Kührs Oper nach Kroetz, sie ist in der Inszenierung von Leo Krischke vor allem aber ein Labor der alltäglichen Sprach- und Hilflosigkeit.(...)"

Der Standard 09.12.1996

Verstummte Menschen, vorantreibende Musik

"(...)Die Taschenoper setzt in der bescheidenen Inszenierung von Leo Krischke die Geschichte beklemmend um.(...)ein Ereignis, der freien Opernszene sei es gedankt."

Die Presse 09.12.1996

Spät, aber doch entdeckt Wien eine zeitlose Oper

"(...)Leider nur insgesamt viermal spielt die Wiener Taschenoper im Theater im Künstlerhaus in einer musikalisch sorgfältigen, hautnah von Leo Krischke inszenierten Darbietung dieses kunstvoll geglückte Musiktheater(...)Im Wiener Künstlerhaus-Theater ist der Orchestergraben inmitten der aufsteigenden Zuschauerränge situiert, hautnah an der Rampe spielen die vier Protagonisten des Stücks auf einer Well-Eternit-Schräge und mit gerade soviel Requisiten als nötig.(...)Zwei Stunden schlagen einen Geschehen und dichte Musik in Bann. Glaubhaft drücken die vier Hauptpersonen mit Geste und Bewegung aus, welche Stellung sie in der Gefühls- und Triebhierarchie einnehmen.(...)"

Salzburger Nachrichten 10.12.1996