Satori

   

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

"Satori" ist das japanische Wort für das Erlebnis der Erleuchtung, dh. der Selbst-Wesensschau, für das  Öffnen des Geistigen Auges, das Erwachen zum eigenen "Wahren Wesen" und damit zum Wesen allen Daseins.

Im Augenblick des Satori fällt jegliche Verblendung von uns ab.

Es gibt viele Beschreibungen wie dieser Augenblick des Erkennens erlebt wurde.

Eine der schönsten ist für mich folgende:

Gabriele Palm beschreibt dieses Erleben auf ihrer Website Inne-Sein :

"Erleuchtung ist ein (nicht willentlich hervorrufbares) Hineinrutschen in den ursprünglichen, natürlichen Zustand. Es ist ein Zurechtrücken und setzt, im Innern wie im Äußeren, alles an seinen Platz. Die Tatsache, plötzlich alles als an seinem Platz sitzend zu erkennen und das Gutsein des Hier und Jetzt zutiefst zu empfinden, ist Erwachen. Ins Bewusstsein tritt die sog. "Buddha-Natur", die nicht neu ist, aber erst ab diesem Zeitpunkt wahr genommen wird. Diese Buddha-Natur ist das SEIN, das untrennbar und unbeschreiblich für alles, was existiert das Selbe, das Eine (Gott) ist.

Dieser plötzlichen Wahrnehmung oder Erkenntnis folgt ganz von selbst das sofortige Hinschwinden aller Konzepte und Vorstellungen, denn in dieser Natürlichkeit hat nichts sonst Platz. Es muss ihr nichts hinzugefügt werden. Sie ist vollkommen. Was übrig bleibt, ist entspannte Leere und gleichzeitige Fülle - Vollständigkeit des Seins. Wo vorher Phantasien und Konzepte wohnten, wohnt nun nichts mehr. Es ist, wie wenn ein Vakuum entstanden wäre, das sich mit dem Sein gefüllt hat. Das Hirn, das einstmals recht isoliert zum Erzeugen von Konzepten und Vorstellungen benutzt wurde, verschmilzt auf mystische Weise mit dem Herzen - das der eigentlich Sitz des (Über)-Bewusstseins ist.

Der Moment dieses Zusammenrutschens von Kopf und Herz, der nicht gemacht oder erzeugt werden kann, wird als außerordentlich glück- und friedvoll erlebt. Es tritt eine tiefe Befriedigung ein, Sattheit, Ausgefülltheit, Wunschlosigkeit und Freiheit. Dies ist unser natürlicher Seinszustand. Das Jetzt wird zur Heimat. Die Trennung ist beendet. Es geschieht eine völlig unerwartete Landung in der Wirklichkeit und ein Nachhausekommen. "

 

Zen-Meisterin Charlotte Joko Beck meint dazu:

Das Erlebnis der Erleuchtung, bei dem man plötzlich die Wirklichkeit sieht, wie sie ist, bedeutet einfach, dass man für einen Augenblick lang die persönlichen Lebensanschauungen über Bord werfen kann. Für eine Sekunde sieht man das Universelle.
Das Problem bei den meisten Erleuchtungserlebnissen besteht darin, dass die Menschen daran festhalten, sie hätscheln und sie so zu einem Hindernis werden lassen. Dieses Erlebnis ist nicht das Entscheidende- unser Leben geht weiter. Und der Wert, den dieses Erlebnis hat, liegt in uns selbst.
(aus: Zen im Alltag, Charlotte Joko Beck, Knaur Verlag)

 

Im Japanischen gibt es zwei Worter für die Erleuchtung,

  • Satori (Verstehen)

  • Kensho (Schau der Wesensnatur)

Da das Satori also "Erkenntnis" ist, kann man nur durch eigene Erfahrung wirklich erkennen, was es ist. Durch theoretische Erklärungen allein lässt es sich ebensowenig definieren wie der Unterschied zwischen warm und kalt, ebenso wenig, wie man einem Blinden klarmachen kann, was Farbe ist.
Daher kommt es, dass Leute, die selbst das Satori erlangt haben, sich sträuben, eine Antwort auf diese Frage zu geben. Hier gilt das Sprichwort: Wer es weiß, der sagt es nicht; wer es sagt, der weiß es nicht.
Trotzdem kann man vieles sagen, das auch einem, der diese Erfahrung nicht besitzt, das Verständnis der Sache näherbringt.

Jede der Weisen, sein Erlebnis zu charakterisieren, spiegelt die Veranlagung jedes einzelnen und seine Lebensgeschichte bis zum Satori. Daher sind alle voneinander verschieden.
Die Zenmeister sagen, jeder Mensch hat sein eigenes Satori.

Einige Beispiele für Beschreibungen des Erlebnisses:

"Ursprung des Friedens - Höchstes Glück - Die Wahrheit bedroht keines Feindes Schwert - Die (Schönheit der) Sterne in jener Nacht - Für alle Menschen dieser Schatz - Der wahre Weg zu leben - Dank! Dank! - Geordnetes Selbst- Das Allerhöchste - Mit Einsatz des Lebens - Bericht des Herzens - Gebadet im kalten Mondlicht - Heute mit dreiundsiebzig Jahren - Buddhas Freude - ...."

(zitiert aus: "Zen und christliche Mystik, H.M.Enomiya Lasalle, Aurum Verlag)