Zen-Lexikon

   

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

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Agura  

 

 

loser Schneidersitz, der weder halbe noch volle Lotushaltung bedeutet

Amida    jap. Aussprache des Sanskritwortes AMITABHA, " grenzenloses Licht" od. "grenzenloses Leben". AMIDA genießt unter den nicht historischen Buddhas die verbreitetste Verehrung.
Banka    Abendandacht (am späten Nachmittag)
Bewußtsein (jap.   shiki)   Im Buddhismus unterscheidet man 8 Bewußtseinsarten. Die ersten 6 sind: Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Tastsinn und Denken (Intellekt). Wenn der Verstand auch die Illusion eines Subjekts, des "Ich" schafft, das von den Dingen dieser Welt abgelöst ist, ist er sich doch nicht beständig dieses "Ich" bewußt. Nur in der 7. Stufe, dem Unterbewußtsein (Skt. manas) ist die Bewußtheit eines abgetrennten  Ich konstant.
Bodhidharma   (jap. Bodai   Daruma)    der achtundzwanzigste Patriarch nach dem Buddha in der indischen Linie, der erste Patriarch des ZEN in China.
Bodhidharma fuhr etwa um 520 zu Schiff von Indien nach Südchina, nach einem kurzen, fruchtlosen Versuch, seine Lehren dort zu verbreiten weiter nach Nordchina, wo er schließlich neun Jahre unerschütterlich Zazen übte.
bonpu-Zen    Bonpu-Zen nennt man jene Art des Zazen, die jedermann einzig zur Hebung seiner geistigen und körperlichen Gesundheit üben kann. Sie ist frei von jedem religiösen Gehalt.      nach oben
Buddha  
(jap. butsu)   
Sanskritwort, das in zwei Bedeutungen angewandt wird:
1. für Höchste Wahrheit oder absoluten Geist;
2. für jemanden, der Erleuchtung fand.
Der BUDDHA bezieht sich auf eine historische Gestalt mit dem Namen SIDDHARTA  GAUTAMA. Er wurde um das Jahr 563 v.Chr. als Sohn des Fürsten der Sakyas geboren, dessen kleines Königreich im Vorgebirge des heutigen Nepal lag.

Die ZEN-Sekte, ebenso wie andere buddhistische Sekten, sehen den historischen Buddha weder als erhabene Gottheit, noch als Erlöser an, der die Menschen dadurch errettet, daß er die Last der Sünden auf sich nähme.  Man verehrt ihn vielmehr als einen voll erwachten, zur höchsten Vollkommenheit gelangten Menschen, der durch seine eigenen menschlichen Anstrengungen und nicht durch die Gnade eines übernatürlichen Wesens Befreiung  von Leib und Geist erreichte.

Choka   Morgenandacht
daigo tettei    "Großes Satori, das bis zum Boden reicht", also vollkommene Erleuchtung. Zu ihrem wesentlichstem Gehalt gehört das Erlebnis der Leere, der Leeren-Weite; die Aufhebung von jeglichem Antagonismus; das Erlebnis,daß die Form des Weltalls und die eigene Form identisch sind, und das Zunichtewerden des kleinen Ich.
Densu   Hondoleiter
Dharma    Grundbegriff im Buddhismus, der verschiedene Bedeutungen hat: universelles Gesetz, Phänomene, Lebendige-Wahrheit, buddhistische Lehre, die Lehren des Buddha
Dharma-Gefecht    "Frage und Antwort", ein Wort-Turnier oder Wort-Gefecht des "Witzes" in Bezug auf den Dharma, im allgemeinen zwischen zwei erleuchteten Menschen.
Dharma-Namen   Schüler und Schülerinnen, die zu Buddha, Dharma und Sangha Zuflucht genommen haben, erhalten zu entsprechender Zeit von ihrem Meister "Jukai", die Laienordination. Der Dharmanamen kann zum Familiennamen getragen werden.
Dokusan,  (Sanzen)   Einzelgespräch beim Meister
Fusui(Fusan)   Novize oder Mönch der im Kloster lebt.
gassho    das Aufheben der Hände, Handfläche gegen Handfläche, als Ausdruck der Verehrung, Dankbarkeit oder Demut oder auch aller drei.
Geburt und Tod   die Welt der Relativität; die Verwandlungen, die alle Phänomene, einschließlich der Gedanken und Gefühle, unablässig zufolge des Kausalgesetzes durchmachen. Geburt und Tod kann mit den Wellen des Meeres verglichen werden: Entstehen und Vergehen einer Welle ist eine "Geburt" und ein "Tod". Die Größe einer jeglichen wird durch die Kraft der vorangehenden bedingt, wobei sie selbst Vorgänger der folgenden ist. Dieser Vorgang, endlos wiederholt, ist Geburt-und-Tod.
gedo-zen   Gedo bedeutet: "Weg außerhalb"; also bezeichnet Gedo-Zen ein zwar religiöses, aber nicht buddhistisches Zen
godo    bei der Soto-Sekte der Mönchs-Älteste, dem das Zendo untersteht, im Rang der Nächste nach dem Roshi.
Gyodo   Rezitation im Gehen
Handaikan   Tischdienst, Bedienung
Hanki   Holztopf für den Reis
Hannya Haramita Shingyo Herz des Prajna Paramita Sutra.
Es wird derart häufig in Tempeln rezitiert, daß die meisten Zen-Schüler es auswendig können. Sein Thema ist: "Form ist nicht anders als Leere, Leere nicht anders als Form".
Hara    Dieses Japanische Wort bedeutet Bauch, Eingeweide, Unterleib, hat aber gleichzeitig eine seelisch-geistige Bedeutung. Den Yoga-Systemen  von Hindus und Buddhisten zufolge gibt es eine Anzahl von psychischen Zentren im Körper, durch die vitale kosmische Kraft oder Energie fließt. Eines von zwei derartigen Zentren innerhalb des Hara steht in Verbindung mit dem Sonnengeflecht, dessen Nervensystem die Verdauungs und Ausscheidungsorgane dirigiert. Hara ist somit ein Quell vitaler, psychischer Energien. 
Wenn Harada-Roshi, einer der gefeiertsten Zen-Meister seiner Zeit, seine Schüler dazu drängte, ihre Aufmerksamkeit in Zusammenballung des gesamten Seins, im Hara zu konzentrieren, so pflegte er zu sagen: "Sie müssen realisieren - dh. wirklich machen-, daß Ihre Bauchhöhle der Mittelpunkt des Weltalls ist!"
Hondo   Buddhahalle                     nach oben
Ich    im Sinne des  lateinischen ego.
Im Buddhismus erachtet man die Vorstellung eines Ich, also die Bewußtheit unserer selbst als abgelöste Individualitäten, als Verblendung. Diese Ich-Vorstellung erhebt sich, da wir von unserem zwiespältigen Intellekt dazu verleitet werden, einen Dualismus von Ich und Nicht-Ich als gegeben vorauszusetzen, und demzufolge zu denken und handeln, als ob wir abgetrennte Entitäten seien und uns einer Welt, die außerhalb unserer selbst liegt, gegenüber befänden. So festigt sich im Unterbewußtsein die Idee eines "Ich", einer Selbstheit, aus der sich Gedankengänge wie "ich hasse dies, ich liebe das, dies ist mein, das ist dein" ergeben. So kommt es dazu, daß das Ich die Seele beherrscht und alles angreift, was immer seine Herrschaft bedroht, und begierig ist nach allem, was seine Macht erweitert. Gier und Entfremdung, die in Leiden kulminieren, sind die Folge dieses Kreislaufs.
Jikishitsu   Leiter der Meditationshalle (Zendo)
Kaichin   Nachtruhe
Kaijo   Die Nachtruhe brechen - Aufstehen
Kansho   Kleine Standglocke (für Dokusan)
Keisaku   Erweckungsstab
Kinhin   Gehmeditation, wird zwischen den einzelnen Sitzzeiten geübt.
Koan   Aufgabe, Problem, Fall, Gleichnis
Kotsu    der etwa 35cm lange Stab des Roshi, leicht gebogen, wie eine menschliche Wirbelsäule. Der Roshi benutzt ihn, um einer Stelle Nachdruck zu verleihen, um sich im Sitzen darauf zu lehnen oder gelegentlich einem Schüler einen Klaps damit zu versetzen. (Meisterstab)
Kyosaku    hölzerner Stock von etwa 75 -100 cm Länge und einem Durchmesser von etwa 7,5 cm. Von einem erleuchteten Godo geführt, dient er den Sitzenden im Zendo als Ansporn, niemals als Züchtigung.
Lao-Tze   Einer der größten chinesischen Weisen, um 604 vor Chr. geboren. Autor des 
Tao Teh King ("Der Weg und seine Macht") eines Werkes, das die Bibel des Taoismus ist, jener Religion, die um dieses Buch herum erwuchs. Das Tao wurde als der Urgrund allen Daseins definiert oder als die Macht des Universums. Wörtlich übersetzt heißt Tao "Weg"
Nehan   Feier zur Erinnerung an Buddhas Eingang ins Nirwana
Niso, Zenni   Bezeichnung für Nonnen und weibliche buddhistische Geistliche.
Niten soji   Kehren, Gartenpflege
Maya   Dieses Sanskritwort wird im allgemeinen als Illusion, Täuschung definiert, aber Maya ist lediglich das Mittel, mit dessen Hilfe wir die Welt der Erscheinungsformen messen und abschätzen. Es ist die Ursache einer Täuschung, wenn diese Welt der Formen fälschlich als statisch und unwandelbar wahrgenommen wird. Wenn sie dagegen als das, was sie ist, angesehen wird, nämlich als lebendiges Strömen, das sich auf Leere gründet, so ist Maya eingeborene Weisheit.
Mondo   wörtlich: "Frage und Antwort". Jene einzigartige Form des ZEN- Dialogs zwischen Meister und Schüler, bei dem der Schüler eine Frage über den Buddhismus stellt, die ihn tief beunruhigt hat, und die der Meister, indem er Theorie und Logik umgeht, in einer Weise beantwortet, die im Schüler eine Antwort aus tieferen Schichten seines Herz-Geistes hervorrufen soll.
Mumon-kan    Die torlose Schranke: Dieses Buch mit achtundvierzig Koans, das von dem Kompilator, dem Zen-Meister Mumon Ekai mit Kommentaren in Prosa und Versen versehen wurde, ist neben dem Hekiganroku die bekannteste Sammlung chinesischer Koans.
Ordensnamen   Nonnen und Mönche erhalten von ihrem Meister einen Namen, der mindestens eine Silbe (ein Schriftzeichen) aus dem Namen ihres Meisters enthält. Nach ihrer Klosterausbildung, mit der "Selbstständigwerdung" und Anerkennung durch den Meister und die Traditionslinie, erhalten Mönch oder Nonne einen zweiten Namen.
Osho, Daiosho   Hochverehrter
Tempelpriester(-in), nach entsprechender Ausbildung im Kloster, mit der Leitung eines Tempels beauftragt. Osho, Daiosho wird auch für Zenmeister und Patriarchen der Dharmalinie benutzt.
Rinzai Gigen Zenji  (gest.: 866). Er ist einer der großen Meister des chinesischen Zen (Chan). Die von ihm geprägte Hauptlinie des Zen nennt sich bis heute Rin-zai-shu. Rinzai steht für dynamischen, kraftvollen Zen, der die Menschen dazu anhält, "Erleuchtung zu erfahren und diese im Leben zu verwirklichen". Rinzai ist auch bekannt für seine außergewöhnlichen Methoden, z. B. Schrei, Schlag, paradoxe Reden, mit denen er versuchte, seine Schüler aus festgefahrenen Denkweisen und Gewohnheiten aufzuschrecken.
Rohatsu   Grosses Sesshin zum Gedenken an Buddhas Erleuchtung
Roshi, Rotaishi   Buddhistischer Ehrentitel
Erwürdiger "Alter (ZEN-) Meister" (Dharma-Linienhalter). Wird im Rinzai-Zen nur nach Absolvieren der traditionellen Klosterausbildung und Überprüfung und Anerkennung durch andere Roshi verliehen. Roshi sind Dharmanachfolger, die in der Dharmalinie geführt werden. Man kann sich selbst nicht Roshi nennen.
Sabaki   Holzbrett zum Einsammeln des Reisopfers
Saiki   Behälter aus Holz für das eingelegte Gemüse
Saiza   Fastenspeise (Mittag)
Samadhi   Verschiedene Bedeutungen. Dieses Wort bezeichnet nicht allein inneres Gleichgewicht, Ruhe und Sammlung des Geistes in einen Punkt, sondern einen Zustand intensiver, doch müheloser Konzentration, völliger Versunkenheit des Geistes in sich selbst, erhöhter und erweiterter Wachheit.
Von den Stufen aus gesehen, die zum Satori-Erwachen hinführen, sind Samadhi und Erleuchtung verschieden.
Samu   Körperliche Arbeiten, Zazen in Bewegung
Sarei   Teeumtrunk                             nach oben
Seiza    die traditionelle japanische Sitzhaltung, bei der man knieend auf den Fersen sitzt, den Rücken gerade aufgerichtet hält.
Sesshin   Intensives Zen-Training, Tage intensiver Übung des Zazen unter einem Roshi . Die Teilnehmer sind Mönche oder Laien oder auch Mönche und Laien.
Sessuiki   Kleiner Bottich für Wasser- und Teereste nach dem Ausspülen der Schalen
Shisharyo   Aufsicht, für die Disziplin und die Gesundheit der Mönche zuständig
Shukuza   Reissuppe (morgens)
Shusho-e   Neujahrszeremonie
Soji   Saubermachen, Putzen
Soryo/Bozu  
(Obusan)  
Bezeichnung für Mönche und buddhistische Geistliche
Sosan   Alle müssen der Reihe nach zum Meister
So sarei   Zeremonieller Teeumtrunk für alle Mitglieder
Teisho   Lehrpredigt, Lehrdarlegung eines Meisters
Tenzo   Koch, Küchendienst
Toki   Kanne oder Gefäß mit Tee oder heißem Wasser
Unsui   Novize oder Mönch, der im Kloster lebt.
Wu Wei (chin.)  
(jap. mu-i) 
 
Dieser umstrittene taoistische Begriff heißt wörtlich "nicht handeln" oder 
"nicht ringen" oder "nicht machen". Das bedeutet jedoch nicht Untätigkeit oder Faulheit. Wir sollen aufhören, uns um unwirkliche Dinge zu bemühen, um Dinge, die uns blind machen für unser wahres Selbst, und statt dessen danach streben, unseren Herz-Geist zu läutern, auf daß wir zur Verwirklichung unseres allumfassenden Buddha-Wesens gelangen.
Yakuseki   Mahlzeit, aus den Resten des Tages zubereitet.
Yaza   Nachtsitzen
Zazen   Zen-Sitzen
Zenji (männlich)  
Zenni (weiblich)  
der "unterste Grad", sagt aus: dieser Mönch oder diese Nonne gehört zur Zenschule. Der "höchste Grad" wird für Zenmeister und Patriarchen der Dharmalinie benutzt. Es werden jeweils verschiedene Schriftzeichen benutzt, die den "Rang" erkennen lassen. Diesen Ehrentitel benutzt man nicht für sich selbst.