Verfasst: 6.2.2001/ Status: L-r3/ Lexikon: Bewusstsein, Ich, Wissen
Der folgende Beweis, ist ein philosophisch-rationaler Beweis:
Ich kann mein Selbst nur dann er-kennen, wenn ich es bereits, bis zu einem gewissen Grad, kenne!
'Das Er-Kennen, setzt das Kennen voraus!'
DENN: Wenn ich absolut nichts von meinem eigenen Selbst, meinem eigenen Ich wüsste, würde ich zB vor einem Spiegel, in den ich blicke, völlig ratlos stehen - und es wäre mir, aufgrund meines Nicht-Wissens, um mein eigenes Ich, gänzlich unmöglich rational zu erfassen - und damit rational zu erkennen -, dass das, das mir im Spiegel entgegenblickt, mein eigenes Ich ist.
Das Erkennen des eigenen Ichs, im Spiegel, ist das Ergebnis eines rationalen Schlusses.
Und zwar eines Schlusses von einem Sein - dem Spiegelbild - auf ein anderes Sein - mein Ich.
DOCH: Diese Art des rationalen Schlusses funktioniert nur dann, wenn bezüglich beide, am Schluss beteiligten Seienden, ausreichende Informationen - sprich Wissen - vorhanden ist.
DENN: Nur auf etwas das man (in gewisser Hinsicht) kennt, lässt sich zuverlässig schließen.
Und daher gilt allgemein, dass jede Form der Selbst-Erkenntnis und des Selbst-Bewusstseins, REGELMÄSSIG, ein gewisses Maß an Wissen und Bewusstsein, um die eigene Existenz, voraussetzt!
Verfasst: 6.2.2001/ Status: L-r1/ Lexikon: Bewusstsein, Sprache, Denken, Mensch/Tier
Sich an etwas Vergangenes - an ein vergangenes Sein, ein vergangenes Ereignis - zu erinnern, ist vermutlich eine der grundlegenderen und anfänglicheren Formen von Bewusstsein!
DENN: Das Einfache-Sich-Erinnern, bedarf noch keiner komplexen Sprache.
Viele Tiere etwa können sich erinnern, können lernen - und dies, obwohl sie keinerlei komplex entwickelter Sprache, wie dies zB bei uns Menschen der Fall ist, verfügen.
Ein gutes Beispiel dafür, ist mein Hund.
Mein Hund besitzt Bewusstsein.
Und dass er Bewusstsein besitzt, folgere ich aus folgendem Umstand:
Wenn mein Hund schläft, rundert er mitunter mit den Vorderbeinen, bellt leise und winselt, und manchmal wedelt er mit dem Schwanz.
Er träumt.
Doch jede Art des Träumens, ist ein untrüglicher Hinweis, für das Vorhandensein von Bewusstsein!
DENN: Im Traum wird Unterbewusstes aufgearbeitet, und ein Lebewesen das träumt, und somit über Unterbewusstsein verfügt, verfüg logischerweise ebenfalls über Bewusstsein.
"Nur dann nämlich, wenn Bewusstsein gegeben ist, kann es auch ein Unterbewusstsein geben!"
Insofern ist daher der Umstand, dass mein Hund träumt, ein Beweis dahingehend, dass er, obwohl er nicht sprachbegabt ist, Bewusstsein besitzt, und er beweist, dass Bewusstsein nicht notwendigerweise, an die Fähigkeit des Sprechens bzw der Sprache, gebunden sein muss.
Doch: Obwohl sowohl mein Hund, als auch ich, Bewusstsein besitzt, bestehen gravierende Unterschiede in unserer Bewusstseinsentwicklung.
Dies ist ua daran erkennbar, dass ich als Mensch zu weiterreichenden Bewusstseinsleistungen fähig bin, als er es ist.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem Bewusstsein meines Hundes, und meinem (menschlichen) Bewusstsein, besteht meiner Meinung nach darin, dass mein Hund, und mit ihm alle Wesen, die 'lediglich' über die Fähigkeit des Sich-Erinnerns verfügen, kein (entwickeltes) Selbst-Bewusstsein besitzen.
Dass mein Hund keinerlei Selbst-Bewusstsein besitzt, schließe ich aus einer Reihe von "Versuchen", die ich mit ihm unternommen habe, und die Aufschluss über ein bestehendes Selbst-Bewusstsein geben sollten:
Nicht nur einmal konfrontierte ich ihn mit seinem Spiegelbild.
Allerdings niemals zeigte er Interesse für das, was er im Spiegel sah.
Er zeigte keinerlei Erkennen.
Weder wedelte er mit dem Schwanz, noch beschnüffelte er sein Gegenüber im Spiegel.
Im Gegenteil:
Es schien fast so, als wäre es ihm unangenehm, und er wendete sich regelmäßig vom Spiegel ab.
Wenn ich versuchte seinen Kopf in Richtung Spiegel zu drehen, um ihn gleichsam zu "zwingen", sein eigenes Spiegelbild zu betrachten, seinem Spiegelbild "in die Augen zu sehen", schweifte sein Blick ab.
Er blickte bewusst in eine andere Richtung, und leichte Panik machte sich bei ihm breit.
Es machte den Eindruck, als würde es ihn verunsichern, mit einem Artgenossen konfrontiert zu sein, den er, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht riechen konnte.
Dass dieser Artgenosse er selbst war erkannte er nicht.
Wenn ich mich hingegen im Spiegel betrachte, weiß ich zumeist sehr genau: "Das da im Spiegel, bin ich!"
Ich erkenne mich selbst!
Ich erkenne mein eigenes Spiegelbild.
Woran jedoch liegt es, dass dazu in der Lage bin mich selbst zu erkennen?
Woher weiß ich, dass mein Spiegelbild mich, und nicht einen anderen Menschen zeigt?
Die einzige Erklärung dafür scheint mir zu sein, dass ich Wissen um mein eigenes Sein, und damit mein Ich, besitze.
Da ich weiß, dass ich bin, und vor allem wer ich bin, ist es mir möglich, mich selbst zu erkennen bzw wiederzuerkennen.
Wie könnte ich mich auch selbst-erkennen, wenn ich nicht WÜSSTE, WER ich bin!(?)
"Wissen ist die Voraussetzung für jedes Erkennen,- auch für die Selbst-Erkenntnis!"
Woher aber stammt das Wissen, um mein eigenes Sein?
Wie war es mir möglich zu einem Wissen, über mein Selbst, zu gelangen?
Der Hund erkennt die Katze, da er sie schon einmal wahrgenommen hat.
Er hat Erfahrung im Umgang mit der Katze gesammelt, und daher erkennt er sie.
Und ähnlich verhält es sich mit dem Wissen um mein eigenes Selbst:
Auch mein Wissen, um das eigene Selbst, entstammt der Erfahrung.
Es entstammt jedoch keiner ÄUSSEREN Erfahrung.
Mein Wissen, um mein eigenes Sein, mein Ich, ist das Produkt INNERER Erfahrung.
Denn: Nur wer sich mit sich selbst auseinandersetzt; wer über sich selbst nachdenkt; sich, über sich selbst, Gedanken macht, kann zu einem Wissen, um das eigene Sein, gelangen.
Oder: Anders ausgedrückt:
Selbst-Bewusstsein, und damit Höheres-Bewusstsein, setzt die Fähigkeit der Selbstreflexion, des Nachdenkens, des Sich-Gedanken-Machens voraus.
Und daher können nur jene Wesen, die diese Fähigkeit(en) besitzen, Selbstbewusstsein bzw ein Höheres-Bewusstsein entwickeln.
Und die Fähigkeit zur Selbstreflexion, zum Nachdenken, zum Sich-Gedanken-Machen, setzt ihrerseits die Fähigkeit zur Sprache voraus.
"Versuch mal über ein Problem nachzundenken, ohne, in deinem Nachdenken, Worte und Begriffe zu verwenden!
Es wird dir nicht gelingen!"
Nur wer der/einer Sprache fähig ist, ist befähigt zu denken, und kann infolge, über sein eigenes Sein, reflektieren, und zu einem Bewusstsein seiner Selbst, und damit zu einem Höheren-Bewusstsein, gelangen.
Sprache ist der Anfang, der Beginn, und letztendlich die Ursache, jedes Höheren-Bewusstseins.
Der folgende Beweis, ist ein logisch-theoretischer Beweis:
Der Nachweis der Lüge, ist ein Beweis dafür, dass derjenige der lügt, bewusst handelt bzw Bewusstsein besitzt.
Begründung:
Wenn nämlich jemand, unbeabsichtigt, eine Tatsache anders darstellt, als es ihrem eigentlichen Sein entspricht, dann liegt, in einem solchen Fall, eine Unzulänglichkeit oder ein Irrtum vor - aber: keine Lüge.
Und eine Tatsache die, absichtlich, verfremden wird, muss ebenfalls nicht immer eine Lüge sein.
Denn: Es ist zB, in den meisten Fällen, kein Akt der Lüge, wenn aus künstlerischen Motiven heraus Tatsachen, mit Absicht, verfremdet werden.
Zur Lüge wird die absichtliche Verfremdung einer Tatsache, ERST DANN, wenn die absichtliche Verfremdung deshalb vorgenommen wird, um die verfremdete und daher, bis zu einem gewissen Grad, erfundene Tatsache als das Eigentlich-Wirkliche und -Wahre auszugeben, und, um daraus für sich, und/ oder für andere, einen bestimmten Nutzen zu ziehen.
Die Lüge ist somit, regelmäßig, eine zweckorientierte, auf Täuschung ausgerichtete, beabsichtigte und damit BEWUSST gesetzte Handlung!
Die Lüge ist, von ihrem Wesen her, eine Form des Betrugs.
Philosophische Fragen:
Dieser Beitrag gibt konkrete Antworten, auf folgende Philosophische Fragen:
- Was ist Lüge?