was ist Zen?
"Von allem Anfang an verzichtet Zen auf jede Form von Theoretisieren,
lehrhaften Unterricht, jegliche Dogmatik. All das behandelt es als bloße
Sinnbilder der Weisheit, Zen gründet sich auf Praxis und auf
unmittelbares , persönliches Erleben der Wirklichkeit.
Die wesentliche
Aufgabe besteht in der Meisterung des Denkens, was letztendlich im
SATORI gipfelt, wobei die Trennung von Subjekt und Objekt
plötzlich verschwindet und die Einheit, das Nichtgetrenntsein als
lebendige Wahrheit erkannt wird.
Im Zen gibt es keine Zweiheit von
Himmel und Erde, Natürlichem und Übernatürlichem, Menschen und Gott,
Stofflichem und Geistigem, Sterblichem und Unsterblichen, denn es ist
des Menschen eigene Vorstellung, die den Unterschied bewirkt. SATORI ist
die Verwirklichung unseres ureigenen, innersten Wesens."
(Aus:
Die drei Pfeiler des Zen/ Phillip Kapleau)
Zen hat seine Wurzeln in den Lehren des Buddha:
... der Buddhadharma (= die Lehre des Buddha) beruht nicht auf Glauben
sondern auf Erfahrung und direkter Erkenntnis.
Er zeigt auch völlig
‚Ungläubigen‘ den Weg der Befreiung, einen Weg, der auf nichts anderes
aufbaut als auf unserer persönlichen Erfahrung, einen Weg frei von
Dogmen.
Die buddhistischen Lehren sind Erfahrungsberichte, die anderen
Suchenden zur Verfügung gestellt werden, damit sie es etwas leichter
haben, zu diesen Erkenntnissen vorzudringen.
Wahrer, lebendiger Dharma
ist frei von Glaubenssätzen, die man ‚schlucken‘ muss, um diesen Weg
praktizieren zu können. Dharma ist von daher als eine Erkenntnislehre
oder ein „Weg der Wahrheit" aufzufassen und nicht als eine Religion oder
eine Philosophie, die zumeist dogmatische beziehungsweise spekulative
Züge haben.
Der Dharma ist kein Theoriengebäude, das sich der Buddha und
seine Schüler ausgedacht haben und das irgendwann in sich
zusammenstürzen wird. Dharma ist die einfache Beschreibung von
Erfahrungen und Erkenntnissen, die im Grunde jeder nachvollziehen
könnte. Dharma beschreibt die Wahrheiten des Lebens und den Weg, sie
selbst zu verstehen.
(zitiert aus:
http://www.dhagpo-kagyu.org/all/enseignements/Roter-Faden2-2.htm
O Sariputra -
Die Form ist leer. Die Leere wird zur Form.
(Die Leere ist die Form. Und die Form ist Leere.)
(Kein Entstehen. Und kein Vergehen.)
(Kein Makel. Und keine Freiheit von Makel.)
(Keine Abnahme. Und keine Zunahme.)
Kein Auge. Kein Ohr. keine Nase. Keine Zunge. Kein Körper. Kein Geist.
Keine Farbe. Kein Klang. Kein Geruch. Kein Geschmack. Kein Tastsinn.
(Nichts Sichtbares. Kein Geist. Und kein Bewusstsein.)
Kein Ding, das existiert.
(Keine Unwissenheit. Und keine Ende von Unwissenheit.)
Kein Alter. Und kein Tod.
Keine Ende des Alters. Kein Ende des Todes.
Kein Leid. Keine Ursache für Leid. Oder das Ende des Leidens.
Kein Weg. Keine Weisheit. Und kein Nutzen.
(Kein Nutzen.)
Bodhisattvas (ohne Erlangen) in vollkommenem Einklang.
Ohne die Schranken des Geistes.
(Ohne Schranken.)
Und daher ohne alle Furcht.
Jenseits von allen irreführenden Gedanken.
Das ist Nirvana.
( Tadyatha om gate gate paragate parasamgate bodhi svaha )
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