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Cashel
und Rosslare Harbour
21. Juni 1999
Die Sonne weckt mich auf.
Sie scheint mir direkt ins Gesicht. Daher kein Halten mehr. Der Felsen von
Cashel ist vom warmen Morgenlicht beschienen, Cormac´s Chapel und die
dahinter liegende Kirchenruine auch. Also noch die letzten Aufnahmen gemacht
und dann beginnt die letzte Autofahrt dieses Urlaubs in Irland.
In Clonmel lange ich um 7 Uhr ein, natürlich bin ich sozusagen der einzige
Mensch, der um diese Zeit wach ist. Bis 9 Uhr gehe ich spazieren. Das
Städtchen ist hübsch anzusehen und auch hübsch gelegen an den Ufern des
Flusses Suir. Um 9 Uhr dann die letzten Kleinigkeiten im Supermarkt
eingekauft und weiter geht es nach Waterford, wo ich mich falsch einordne
und auf die Nationalstraße nach New Ross gelange. Macht nichts, wenigstens
fahre ich nicht dieselbe Strecke bei der Rückfahrt wie am ersten Tag in
Irland.
In Rosslare bin ich natürlich viel zu früh, im Hafen liegt zwar schon die
Normandie, aber ich parke noch auf dem Parkplatz des Great Southern Hotels
oberhalb des Hafens mein Auto und gehe spazieren. Um 14 Uhr stelle ich mich
dann unten hin, präsentiere mein Ticket am Schalter von Irish Ferries, werde
auf einen Warteplatz gewiesen, wo wir nicht nach der Reihenfolge des
Einlangens, sondern nach der Höhe des Autos eingeteilt werden. Ich finde
mich daher inmitten einer Reihe von Espaces, Meganes, Sharans sowie Patrols
und Range Rovers wieder. Dazwischen immer wieder normalhohe PKW mit
Dachgepäck, geformt und groß, als würde darin die Leiche der Schwiegermutter
ins Ausland verfrachtet. Fast nur Autos mit irischen Kennzeichen sehe ich,
etliche Franzosen und ein paar Deutsche. Auch ein Auto mit dänischem
Kennzeichen, der Lenker hat es noch viel weiter nach Hause als ich.
Gegen halb 4 beginnt die Einladung, wieder nicht Reihe nach Reihe, sondern
nach Fahrzeugart. Zuerst die Campingbusse und Autos mit Wohnwagenanhänger,
dann PKW, ziemlich am Ende, scheint´s, dann wir. Diesmal stimmt die
Kabinennummer auf der Bordkarte. Es dauert bis zur Abfahrt, noch um 16 Uhr
fahren Autos heran.
Ich esse inzwischen schon einen Teller voll mit Aufschnitt und verbringe den
Abend teils an Deck, teils in der Kabine lesend.
Danach schlafe ich ausgiebig.
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