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2.6. | 3.6. |   4.6. | 5.6. | 6.6 | 7.6. | 8.6. | 9.6. | 10.6 | 11.6. | 12.6 | 13.6 | 14.6 | 15.6

                      16.6. | 17.6. | 18.6. | 19.6 | 20.6. | 21.6. | 22.6. | 23.6

 

   

Roscoff
4. Juni 1999

Am Morgen gießt es noch immer. Ich räume mein Gepäck ins Auto, frühstücke am Automatenbuffet für 24 FF, sehe einige verschlafene Gäste (der Parkplatz ist voller Autos, das Hotel 1ere Classe in Langueux muß ein Geschäft sein) und fahre grußlos weiter. Wen hätte ich auch grüßen sollen? Ich habe keinerlei Hotelpersonal gesehen.
Die Besichtigung der Strandpromenade von Langueux im Regen ist erhebend. Als ich danach auf die vierspurige N12 auffahren will, sehe ich auf der anderen Straßenseite einen Carrefour-Supermarkt. Da ich Zeit habe, werde ich feststellen, was französische Supermärkte so zu bieten haben. Vieles, merke ich, als um 9 Uhr geöffnet wird. Der Carrefour führt nicht nur Lebensmittel, sondern auch Rasenmäher, Blumen, Schallplatten, alles mögliche. Manches ist wesentlich billiger als bei uns in Österreich, trotz EU. In Österreich ist die Fa. Carrefour mit einem großen Supermarkt in Wien vor Jahren schon gescheitert, der in Langueux ist voller Kunden. Auf der Rückfahrt will ich Wein einkaufen, als Reisemitbringsel. Zu spät fällt mir ein, ich werde ja auf der Rückfahrt nicht in Langueux vorbeikommen, denn auf der Rückreise werde ich nicht in Roscoff, sondern in Cherbourg ankommen. Keine Mitbringsel aus Langueux also.
Ich fahre langsam, denn ich habe Zeit, durch die Bretagne. Vieles gäbe es rechts und links der Schnellstraße zu besuchen, alte Kirchen, Schlösser, Kalvarienberge ..... Die Ortsnamen klingen fremd, ihre Wurzeln liegen in der (keltischen) bretonischen Sprache. Ein anderes Mal, sage ich mir.
Auf dem Rastplatz Aire du Porce en Parc mache ich eine Pause, dann fahre ich nach Roscoff weiter. Das erweist sich als hübsches Städtchen mit schönem, kleinem Stadtkern und einer schönen Strandpromenade, die ich mehrfach entlang wandere. Die Betonbunker aus dem 2. Weltkrieg sind mit Gärten verbaut, aber dennoch sichtbar. Eine Weile sitze ich auch in der Sonne, denn der Nachmittag ist schön, aber windig.
roscoff2.jpg (26877 Byte)2 Stunden vor der Abfahrt um19,30 Uhr bin ich im Hafen, Irish Ferries weist mir eine Kabine auf dem Schiff Normandie zu. Die Nummer wird falsch sein, wie fast jedes Mal. In den PC´s der Firma muß der sprichwörtliche Hund begraben sein. Ich erhalte auf dem Schiff eine andere Kabine, lege mein Gepäck ab und eile aufs Deck, ich will die Abfahrt miterleben. Regenwolken dräuen, ein heftiger Wind weht, vor dem Hafen haben einige Wellen Schaumhäubchen aufgesetzt. Das verheißt nichts Gutes. Ich kaue geduldig nacheinander 2 mitgebrachte Kaugummi gegen Seekrankheit. Das wird nützen.
Als die Normandie den Hafen verläßt, beginnt es tatsächlich zu regnen. Ich esse eine Kleinigkeit. Das Schiff wackelt von rechts nach links und umgekehrt. Zusätzlich hebt sich der Bug und senkt sich wieder. Das hat natürlich einen seemännischen Namen, ist aber keineswegs lustig, denn unverzüglich werden die Gesichter meiner Mitreisenden (ohne Kaugummigenuß) blaß und blässer und schon erscheinen die Matrosen mit den Staubsaugern und putzen da und dort das Nachtmahl vom Boden. Im Freien sind wenig Leute, ich bleibe auch nicht lange, es regnet gleichsam waagrecht. Der Duty-free Shop ist ausgestorben.
Danach lege ich mich in meine Winzigkabine und schlafe ungestört, bloß träume ich vom Untergang der Titanic.

   


 

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 ©Peter Lausch/Zuletzt bearbeitet: 20.11.2001