Dieselfilter

Der Dieselfilter in allen WARCHALOWSKI V-Motoren

Grundsätzlich kommen 3 verschiedene Filter-Bauarten für die V-Motoren in Frage.

TYP A: Der Filter mit Filzringen

Der Filter mit Filzringen war laut Werksanleitung serienmäßig eingebaut und wurde beim jährlichen Service einfach mit Dieseltreibstoff ausgewaschen. Für damals, eine einfache und preiswerte Sache. Die Filzringe mit den passenden Dichtungen gibt es heute noch als Ersatzteil. Der Einbau gestaltet sich jedoch oft sehr schwierig da wichtige Teile (Lochrohrteil, Feder usw.) teilweise fehlen oder verloren gegangen sind.

Vom einfachen Auswaschen des alten Filters mit Filzringen ist abzuraten. Erfahrungen zeigen, dass meistens der am Eintritt in das Filter angesammelte Schmutz beim Spülen und Ausdrücken über die ganze Filterfläche verteilt wird und nun erst recht in die Einspritzanlage gerät. Deshalb sollte man den Filtereinsatz auch nicht auswaschen *), sondern regelmäßig erneuern!  

*) auswaschen? Was vor 50 Jahren als besonders effizient beschrieben wurde, ist aus heutiger Erfahrung nicht mehr zeitgemäß. Wer hätte damals gedacht, dass diese alten Traktoren und Motoren so lange hanlten und wieder so gefragt sind!

Was sicher entsteht ist viel Rauch, weniger Leistung und unnützer Verschleiß!

Genauer definiert: Ungenügende Reinheit bedeutet einen erhöhten Verschleiß der Diesel-Einspritzpumpe, in der Folge große Leckverluste und einen nicht definierten, ungenauen Einspritzzeitpunkt. Die Einspritzdüsen, reagieren auf ungenügend gefilterten Kraftstoff ebenfalls mit erhöhtem Verschleiß. Durch die Schmirgelwirkung der feinen Schmutzteilchen verändert sich das Spiel zwischen Düsennadel und Düsenkörper. Als Folge: Der Diesel-Kraftstoff wird nur noch ungenügend zerstäubt, die Düse tropft nach. Das wiederum bewirkt, dass sich um die feinen Austrittsöffnungen herum feste Verbrennungsrückstände ansetzen,  worauf hin die Zerstäubung des Kraftstoffs noch unbefriedigender wird. Hierauf wird das Gemisch im Brennraum ungleichmäßig verteilt, der Motor bzw. das Fahrzeug  "qualmt" und zuletzt  sinkt die Leistung deutlich.

Nur durch einen optimal gefilterten Kraftstoff kann diese Kettenreaktion verhindert werden. Wer schon einmal seine Einspritzpumpe zur Reparatur hatte, weiß wie kostspielig das sein kann. Abgesehen von den seltenen Ersatzteilen, deren Beschaffung, das Know-how und der alten Anlage zur Überprüfung mit Fremdantrieb!

TYP B: Der Feinfilter als Tauschpatrone

Der einfachste und gleichzeit effizienteste Weg ist, den Treibstoff-Feinfilter regelmäßig zu wechseln.
Es gibt eine passende Tauschpartone mit sämtlichen Dichtungen und der nötigen Druckfeder.

Den alten Einsatz mit Filzringe entfernen (entsorgen als Problemstoff), alle alten Dichtungen ersetzen und neuen Filter laut Anleitung montieren. Im Vergleich: Die oben erwähnten Filzringen sind maximal in der Lage die Verunreinigungen bis ca. 0,05 mm Kantenlange zu filtern. Der Feinfilter hingegen ist in der Lage, mit seiner Papierporosität und der gleichmäßigen und großflächigen Porenverteilung Teichen bis zu 10 µm (0,01 mm) auszufiltern. Durch die sternförmige Faltung des mit einer speziellen Imprägnierung versehenen Filtermaterials wird die größtmögliche Filteroberfläche innerhalb des im Filtergehäuse gegebenen Raumes erzielt, wodurch wiederum eine große Schmutzkapazität erreicht wird. Das Filtermaterial ist  auf der gesamten Fläche von gleicher Struktur, so dass sich keine so genannten "Durchflusskanäle" (wie bei den Filzringen) bilden können. Das verwendete Material löst sich nicht auf und ist in hohem Maße wasser-, säure-, hitze- 140°C, kälte -60°C und formbeständig. Diese Filtereinsätze sind Wegwerf-Tauschpatronen und passen genau in das alte und originale Filtergehäuse. Dadurch entsteht keine optische Veränderung, jedoch eine sehr effiziente Dieselfilterung!

TYP C: Feinfilter mit Wasserabscheider

Die Wasserabscheidung ist besonders im täglichen Betrieb empfehlenswert, speziell dort wo durch hohe Temperaturschwankungen sich rasch Kondenswasser im Tank bildet!

Alle Warchalowski V-Dieselmotoren haben ein gegenüber Wasser im Dieselkraftstoff empfindliches Einspritzsystem (Friedmann & Maier Einspritzpumpen und Einspritzdüsen sind auf ein 1/1000 genau gefertigt!). Um das Einspritzsystem vor Schäden durch Wasser wie Korrosion (lange Standzeiten und viele Eisen-Bauteile), Kavitation und anderen negativen Effekten zu schützen, ist eine Wasserabscheidung vorteilhaft. Dies trifft insbesondere durch die Beigabe von 7 bis zu 10 % Bioanteil im normalen Diesel (von der Tankstelle) oder einen Dieseltreibstoff vom Discounter. Vom eingefrorenen Filter einmal abgesehen, der nur durch die Wasseranteile und dem Bioanteil im Filtergehäuse entstehen kann.

Diese Art vom Treibstofffilter (Tauschkartusche) kann neben dem Ausfiltern von Verunreinigungen auch die Abscheidung des Wassers durchführen. Da Wasser spezifisch schwerer ist als Dieselkraftstoff ist, sammelt es sich im unteren Filtergehäuse und kann mit der Rändelschraube einfach abgelassen werden. Bei dieser speziellen Halterung sind keine Änderungen an den Zuleitungen erforderlich!

Tipp! Durch die jahrelangen Ablagerungen und Schmutzpatikeln - ist es vor dem Filterwechsel empfehlenswert - den Treibstofftank gründlich reinigen oder auszuwaschen! Ansonsten ist der Filter sehr schnell wieder verschmutzt. Vorbeugen ist immer besser als reparieren und darum ist es ratsam - wenn ein Oldtimer der selten benutzt wird - nur reinen und biofreien Diesel-Treibstoff zu tanken.