Ventilfedern
Die Ventilfeder der V-Motoren
Die kleinen aber unscheinbaren Heinzelmännchen in jedem 4-Takt-Motor - die nimmermüden Ventilfedern?
Welche enorme Leistung diese Ventilfedern bereits geliefert haben, soll das folgende Beispiel zeigen: Jede Ventilfeder wird pro Umdrehung über die Kipphebel einmal zusammengedrückt (abgesehen von der Vorspannung). Das wäre dann bei einem 50 Jahr alten Warchalowski V-Motor, bei einer durchschnittlichen Betriebsstundenanzahl von rund 10.000 Stunden, bei 2.000 U/min eine stolze Zahl von 1.200.000.000 mal und das bei einer wesentlich höheren Temperatur als bei einem wassergekühlten Motor!
Dass der beste Ventilfedernstahl einmal müde und lahm wird, zeigt sich bei den Ist-Abmessungen und durch flatternde Ventile. Eine daraus resultierende Eigenresonanz könnte unter Umständen die Ventilkeile deformieren oder diese auch lockern. Durch ein absinken der Ventile in dem Brennraum könnte ein fast unreparabler Schaden entstehen. Zylinderkopf, Kolben und Büchse usw. wären zu erneuern und ein Schaden auf der Kurbelwelle ist nicht auszuschließen...
Vorsorge ist alleine nur die Ventilfedern alle auszubauen, abmessen und auf das richtige Sollmaß prüfen! Vom einfachen zufügen bzw. aufdoppeln mit diversen Beilagscheiben ist eher abzuraten, da die optimale Federnkräfte mit zunehmendem Alter nachgelassen haben und der Federnstahl mitunter spröde wird und brechen kann!
Bei den V-Motoren SD 21, FD 21, D 21, D 22, D 32, D 41, D 42, E 212 sind je nach U/min, 3 verschiedene Ventilfedern im Einsatz!
Die ungespannte Ventilfedernlänge
NR. 1: Die äussere Ventilfeder = Sollmaß: 52,50 mm
Erlahmte Ventilfedernlänge ~ 51,00 mm = AUSTAUSCHEN!
NR. 2: Die innere Ventilfeder = Sollmaß: 50,50 mm
Drahtdurchmesser 2,2 mm bis 2.600 U/min
Erlahmte Ventilfedernlänge ~ 49,50 mm = AUSTAUSCHEN!
NR. 3: Die innere Ventilfeder = Sollmaß: 42,00 mm
Drahtdurchmesser 2,8 mm über 2.600 U/min
Erlahmte Ventilfedernlänge ~ 41,00 mm = AUSTAUSCHEN!
"Federn, sind nicht gleich Federn"!
Bei den Ventilfedern wird als Ausgangsmaterial ausschließlich ein patentiert, gezogener und ölschlußvergüteter Ventil-Federnstahl VDSiCr nach EN102270-2 verwendet. Herstellung: Nach dem Wickeln bzw. Winden des Federnkörpers wird die Feder angelassen und entspannt, die Federnenden werden angelegt, geschliffen, entgradet, anschließend Kugelgestrahlt und zum Schluß vorgesetzt. Nur eine präzise und hochwertige Verarbeitung garantiert eine optimale Federnkraft im Betrieb und eine lange Haltbarkeit!
Tipp: Beim Austauschen auf neue Ventilfedern, sind die inneren und die äußeren Ventilfedern zusammen zu erneuern.
Neue Zylinderkopfdichtsätze sind wichtig und gleich das richtige Spaltmaß ausmessen und gegenfalls die Zylinderkopfdichtung danach anpassen.
Bei neuen Ventilen sollte man immer neue Ventilkeile verwenden!